Das Leben ist nichts als ein bunter Strauss Geschichten
Christina Viraghs imposanter Roman bringt auf einem Langstreckenflug eine kleine Schicksalsgemeinschaft zusammen. Man erzählt sich Geschichten und versucht das eigene Leben zu sortieren.
«Zusammenhänge gingen verloren. Manchmal schienen die Dinge schnell aufeinanderzufolgen, manchmal zog sich alles in die Länge», so heisst es in Christina Viraghs 1992 erschienenem Debütroman «Unstete Leute». Bereits damals stellten sich Fragen, die Viragh in ihren nachfolgenden Büchern wieder und wieder aufgegriffen hat. Was hat es mit den «Zusammenhängen» auf sich? Wie sind Lebensgeschichten miteinander verbunden? Lassen sich im Gewirr der «unsteten» Erinnerungen und Projektionen überhaupt Eindeutigkeiten herstellen?
Zwölf Jahre sind seit Viraghs letztem Roman «Im April» vergangen. Alles deutet darauf hin, dass sie mit den knapp fünfhundert Seiten von «Eine dieser Nächte» ihr Opus magnum geschaffen hat. Ein einfaches Setting genügt ihr, um einer unbändigen Lust am Erfinden zu frönen, um zu demonstrieren, dass vom Leben nur in endlosen Variationen zu erzählen ist und dass es wohl nur so zu ertragen ist.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/das-leben-...hten-ld.1362980
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