Bayern-Ei: LGL-Präsident soll Ermittlungen beeinflusst haben
• Bei einem europaweiten Salmonellenausbruch im Jahr 2014 erkrankten Hunderte, zwei Menschen starben.
• Auslöser waren mutmaßlich verdorbene Eier des niederbayerischen Unternehmens Bayern-Ei.
• Ein Amtsveterinär soll eine positive Salmonellenprobe unterschlagen und Bayern-Ei vor Kontrollen gewarnt haben.
• Der Vorwurf lautet Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge.
Von Philipp Grüll und Frederik Obermaier
Es war ein höchst ungewöhnlicher Anruf: Als am 16. Februar 2016 ein Ermittler der Staatsanwaltschaft Regensburg den Hörer abnahm, meldete sich der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Andreas Zapf ist Bayerns oberster Verbraucherschützer. Und er erteilte dem Staatsanwalt - ungefragt - Ratschläge zu dessen Ermittlungen: einem europaweiten Salmonellenausbruch im Jahr 2014 mit Hunderten Erkrankten und mindestens zwei Toten, ausgelöst mutmaßlich durch verdorbene Eier des niederbayerischen Unternehmens Bayern-Ei. Womit Zapf wohl nicht rechnete: Der Staatsanwalt schrieb einen Vermerk zu dem Telefonat - und der hat es in sich.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung und des Bayerischen Rundfunks bat Zapf den Staatsanwalt, einem beschuldigten Amtsveterinär zu glauben. Die Ermittler verdächtigen den Mann, eine positive Salmonellenprobe unterschlagen und Bayern-Ei vor Kontrollen gewarnt zu haben. Der Vorwurf gegen den Amtsveterinär lautet Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge. Es sieht ganz danach aus, dass LGL-Präsident Zapf Einfluss auf die laufenden Ermittlungen im Fall Bayern-Ei nehmen wollte. Auf Anfrage bestätigte das LGL den Anruf, einen detaillierten Fragenkatalog ließ die Behörde bis Mittwoch jedoch weitgehend unbeantwortet.
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http://www.sueddeutsche.de/bayern/salmon...haben-1.3886330
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