Wie Amazon die Literatur beeinflusst
Amazon hat mittlerweile ein Gutteil des Buchhandels aufgeschluckt und sich auch als Verleger etabliert. Der Online-Gigant beeinflusst, was wir lesen – vielleicht auch bald schon, wie geschrieben wird.
Während seines scheinbar unaufhaltbaren Aufstiegs hat Silicon Valleys Genie darin bestanden, milliardenschwere Konzerne als Underdogs zu inszenieren: Uber sieht sich als David gegen den Goliath angeblich übermächtiger Taxifahrerverbände. Und Amazon.com trat einmal an, den verkrusteten Buchmarkt zu revolutionieren. Mittlerweile ist Amazon der Buchmarkt, zumindest in Amerika. Der Literaturwissenschafter Mark McGurl vertritt gar die These, dass nicht nur das Buch, sondern die Literatur im «Amazon-Zeitalter» angekommen sei. Tatsächlich ist unübersehbar, dass Bücher dank einem Dienst wie Kindle Unlimited, der es dem Kunden erlaubt, für eine monatliche Gebühr jedes Buch zu lesen, anders funktionieren als früher. Aber McGurl sagt, dass Amazon das Verständnis von Literatur selbst und von ihren Zwecken verändern werde – in Richtung einer Amazon-Poetik.
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http://www.nzz.ch/feuilleton/wie-amazon-...eiden-ld.139515
Reset the World!
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"Amazon tut so, als seien die Kriterien, Kategorien und Werturteile, nach denen es operiert, selbstverständlich – anders als diejenigen, nach denen Literaturwissenschaft, Kritik und Verlagswesen funktionieren. Aber was wie die Kanalisierung von spontan hochkochendem Publikumsinteresse wirken soll, ist in Wahrheit gegängelt durch ziemlich klare ästhetische Urteile."
Eben. Danke, Herr Daub! Das ist ein wahnsinnig guter Artikel, den sich viele Konsumenten mal durch den Kopf gehen lassen sollten.
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