Wenn religiöser Fanatismus eine Familie zerstört
Hermann Kesten war einer der großen literarischen Netzwerker der Zwanzigerjahre. Jetzt ist sein Roman „Die fremden Götter“ neu zu entdecken: als hochmoderne Geschichte über den Kampf der Kulturen.
„Die gesammelten Werke können einen Autor erschaffen, bekräftigen oder erledigen“: Als Hermann Kesten diesen Satz schrieb, tat er das als Förderer und Freund von Joseph Roth, dessen Werke er ab 1956 herausgab.
Es war ein nicht zu unterschätzender Versuch, den Schrank des Vergessens zu entrümpeln und durchzulüften. Allzu schnell war damals nämlich alles mit muffigen Mänteln der Marke Verdrängung vollgestopft. Diese Mäntel waren in den Zeiten des Wirtschaftswunders in allen nur erdenklichen Konfektionsgrößen erhältlich. Maßgeschneidert für große und kleine Ex-Nazis, Mitläufer, Profiteure.
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