Und so kamst du
Es war ein Tag, so wie die Tage alle,
Die herbstlich welken, Türen gingen zu.
Ich saß am Wald und fragte mich beim Falle
Der Blätter manches: Wo seid ihr, ihr alle –
Und da kamst du.
Die Nebel krochen um mich her und wallten.
Das Wiesengrün, das schon verblichen war,
Ließ ich noch einmal blühend sich entfalten,
Wie um den Lauf der Zeiten aufzuhalten –
Oh, bleib es Sommer, Sommer immerdar!
Der Wind, der kühle, ließ mich sinnen, sinnen –
Wie aufgestört aus meiner Sommerruh,
Zog ich im Flug der Vögel weit nach hinnen,
Um ungeahnte Weiten zu gewinnen –
Und da kamst du.
Es war ein Tag, so kamen Tage selten,
Es rieselte der Nebel immerzu.
Ich aber schritt die Pfade, die erhellten,
Als führten sie in ewige Sommerwelten:
Und so kamst du.
Johannes R. Becher
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