Als Mütter noch gemein sein durften – Nadja Spiegelmans Debütroman
Über Generationen sind Geborgenheit und Wärme Mangelware in den Mutter-Tochter-Beziehungen, die Nadja Spiegelman schildert. Die Amerikanerin greift dabei auf die eigene Familiengeschichte zurück.
Mutterwesen sind Feen, die in Leben hinein- und hinauswehen. Sie riechen gut, wärmen und schützen, sie sind hell und kristallen. Mütter sind aber auch zerstörerisch und können die Sonne verdunkeln, sie sagen oder tun Dinge, die Kinder nicht verstehen. Sie sind das ambivalente Wasserzeichen, das durch alles hindurchschimmert, was das Kind einmal tun wird, auch im Erwachsenenalter. Kurz, Mütter sind märchenhaft gut und böse zugleich, zumindest in Nadja Spiegelmans erstem und autobiografischem Roman «Was nie geschehen ist».
Auf dem Cover ist eine junge Frau mit vom Wind zerzaustem Haar zu sehen; ihre Augen sind niedergeschlagen, das Gesicht ist halb verborgen von der Kaffeetasse, aus der sie trinkt. Der Gedanke, der möglicherweise hinter der Coverwahl steckt, ist im Roman Programm, denn es geht um Mütter und Töchter, die einander fremd bleiben, sich gegenseitig missverstehen und massiv verletzen, sich nie ganz als die Menschen «sehen», die sie eigentlich sind.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/als-muette...ften-ld.1366259
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