Runder Trost
Es liegt der Nebel
überm Fluss,
die Enten schweigen alle.
Der Abend, weil er
kommen muss,
steigt müde aus der Falle.
Gemächlich naht er,
blau und still,
die Nacht in sich verborgen.
Heut ist der neunzehn-
te April,
der zwanzigste ist morgen.
Ich stehe auf der
Brücke und
bin schon fast neunundvierzig.
Wie war der Lenz, der
junge Hund,
doch einst so grün und würzig!
Wie war er doch! Nun
wird er lei-
der Gottes oft zum Trotte.
Herrje, bald ist der
erste Mai,
und dort kommt Lieselotte!
Ein Erpel schreit, weh
wird mir wie
an fremden Nebelküsten.
Oh, welch ein Trost wohnt
doch in Lie-
selottes runden Brüsten!
Johannes Conrad
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