Rund eine Million Deutsche pro Jahr geben das Lesen auf
Die seltsame Satire der „Welt“
Nase voll von schlechten Nachrichten? Hier ist eine gute: Seit 2013 hat die Zahl der Leser um 6,4 Millionen abgenommen. Das ist gut für die Volkgesundheit und hilft gegen die elende Besserwisserei.
Zwischen 2013 und 2017 hat die Zahl der Leser um 6,4 Millionen abgenommen. Das ist eine erfreuliche Meldung. Die jahrelange Aufklärungsarbeit scheint Erfolg zu haben, immer mehr Menschen gelingt es, dauerhaft vom Buch loszukommen, immer mehr durchbrechen den Teufelskreis der Lesesucht und schaffen es, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.
Neben Alkohol und Nikotin gehört das Buch zu den gefährlichsten frei verkäuflichen Drogen, selbst Jugendliche und Kinder haben jederzeit Zugang, sei es in Buchläden oder öffentlichen Bibliotheken. Mediziner warnen seit Jahrzehnten vor den schädlichen Nebenwirkungen der Lesesucht. Rückgratverkrümmung, Kurzsichtigkeit, Besserwisserei und Weltfremdheit sind die häufigsten Diagnosen.
Leser leben isoliert in ihrer eigenen Filterblase, völlig abgeschottet von der Realität. Häufig pflegen sie keinerlei Facebook-Kontakte und besitzen noch nicht einmal einen Instagram Account. Mitunter kommt es zu besonders gefährlichen Kombi-Wirkungen, wenn Abhängige beim Lesen Wein trinken und vielleicht sogar die gefürchtete gute Zigarre dazu rauchen.
Dieses fahrlässige Verhalten wird dadurch begünstigt, dass die Personen, die in einem Buch beschrieben werden, oft selber sehr viel trinken. Auch die Hersteller der Droge, die Autoren greifen häufig zum Alkohol. Wie viele Menschen haben schon sturzbetrunken „Unter dem Vulkan“ gelesen, nur um es Malcolm Lowry gleichzutun?
Weiterlesen:
https://www.welt.de/satire/article178571...er-weniger.html
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