Corona beschert Krankenhäusern „ein goldenes Jahr“
Die gesetzlichen Krankenkassen bemängeln, die Kliniken hätten in der Pandemie weniger behandelt - und trotzdem mehr erlöst. Ähnliche Zweifel hatte zuvor schon der Bundesrechnungshof geäußert.
Die Zweifel an der Krankenhausfinanzierung in der Corona-Pandemie wachsen. Im vergangenen Jahr hätten die Kliniken einerseits 13 Prozent weniger Behandlungsfälle verzeichnet, zugleich aber ihre Erlöse um 15 Prozent erhöht, monierte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Mittwoch in Berlin. Insofern sei das erste Pandemiejahr 2020 „das goldene Jahr der Krankenhausfinanzierung“ gewesen, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstandsmitglied im Spitzenverband.
Die Organisation hat 2020 rund 16,8 Millionen Fälle in Krankenhäusern gezählt. 2019 waren es noch 19,2 Millionen gewesen. Trotzdem seien die Erlöse im vergangenen Jahr von 80,3 auf 92,5 Milliarden Euro geklettert. Davon stammten 10,3 Milliarden Euro direkt vom Bund für die Freihaltepauschalen von für Covid-19-Patienten reservierte Behandlungsplätze. 0,7 Milliarden Euro wurden für den Aufbau von Intensivbetten zur Verfügung gestellt.
Es sei der fälschliche Eindruck entstanden, die Krankenhäuser hätten wegen der Covid-19-Welle flächendeckend an ihrer Belastungsgrenze gearbeitet, kritisierte der Verband. Tatsächlich aber seien im Jahresdurchschnitt nur 2 Prozent der Krankenhausfälle Corona-Kranke gewesen. Trotzdem hätten die Krankenhausvertreter in Berlin versucht, die Mindestvorgaben für Pflegepersonal zu verhindern und damit die Versorgungsqualität zu verschlechtern, kritisierte der Spitzenverband: „All das passt nicht zusammen.“
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