Eine Stadt voller betrügerischer Arschlöcher
Sozialhilfeempfänger und Junkies sind die Helden: In ihrem Debütroman schildert Lisa McInerney das Erwachsenwerden in einer Welt, die keine Gewinner vorsieht - frei von Elendsvoyeurismus und fast zärtlich.
Geschichte mag von den Siegern geschrieben werden - viele der besten Geschichten aber erzählen von Verlierern. So wie "Glorreiche Ketzereien", der Debütroman der Irin Lisa McInerney. Kleine Dealer und Möchtegernzuhälter, Prostituierte, Säufer und Sozialhilfeempfänger sind ihre traurigen Helden, denen sie beim täglichen Überlebenskampf in der irischen Stadt Cork mit großer Sympathie zusieht.
McInerney kennt dieses Milieu, sie ist in Sozialbauten groß geworden und gehört zu den Menschen, die nicht profitierten vom sogenannten Celtic Tiger, dem irischen Wirtschaftsboom auf Pump, der vor zehn Jahren jäh endete: Menschen, die selten einen Job hatten, zu viel tranken und zu früh Kinder bekamen.
Einer von ihnen könnte Tony sein, eine der zentralen Figuren in ihrem Roman. Alkoholiker, Teilzeitkrimineller, verwitweter Vater, der mit sechs Kindern in einer Gegend ohne Hoffnung lebt: "Immer steckte irgendein Balg auf den Grünflächen etwas in Brand, oder ein Rüpel mit einem Bauch bis zum Gartenzaun flog besoffen aus seinem Haus, Streifenwagen patrouillierten, Teenager krakeelten, Hunde kläfften."
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/l...-a-1214787.html
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