G20-Aufarbeitung Eine vertane Chance
Vor einem Jahr brannten in Hamburg Barrikaden - zwei Bücher widmen sich den Krawallen während des G20-Gipfels aus linker Perspektive. Klären die Autoren auf? Oder wiederholen sie nur die eigene Version der Geschehnisse?
Was ist wirklich passiert, als sich Hamburg im vergangenen Juli tagelang im Ausnahmezustand befand? Ein Jahr nach dem G20-Gipfel ist der Kampf um die Deutungshoheit nicht entschieden.
Einerseits ist da die Version des Hamburger Senats und der Polizeiführung. Auf der anderen Seite steht die Version der Gipfelgegner und der Anwohner des Schanzenviertels. Oder besser: Die Versionen. Denn was passiert ist und wie die Ereignisse im Nachhinein zu bewerten sind, darüber besteht auch unter ihnen keine Einigkeit.
Jetzt sind zwei Bücher erschienen, die die Gipfelgeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven der G20-Gegner erzählen: "G20 - Verkehrsprobleme in einer Geisterstadt" vom Autorenkollektiv "Komitee 17" und der Sammelband "Riot - Was war da los in Hamburg? Theorie und Praxis der kollektiven Aktion" von Karl-Heinz Dellwo.
Die Perspektive des Sammelbands, den das ehemalige RAF-Mitglied Dellwo zusammen mit Achim Szepanski und J. Paul Weiler herausgegeben hat, ist klar umrissen: Bei der Auswahl der 16 Beiträge - unter den Autoren ist keine einzige Frau - haben sich die Herausgeber von der Idee leiten lassen, eine "große Bandbreite innerhalb der Diskussion der radikalen Linken zu erfassen", aber "keine Beiträge zu verwenden, die sich einfach vom Geschehen distanzieren und damit staatliche Deutungsmuster reproduzieren".
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