Gegen Finsternis hilft nur die Liebe
James Baldwin war einer der bedeutendsten schwarzen Intellektuellen, aber er war vor allem ein Romantiker. Sein Roman "Beale Street Blues" zeigt dies einmal mehr.
Schon früh im Leben las James Baldwin von Jesus, der die Nähe zu den Armen und den von der Gesellschaft Ausgestoßenen suchte. Das gefiel ihm, dem Sohn eines Predigers und Fabrikarbeiters, dem sensiblen schwarzen Jungen aus Harlem. Doch er sah nicht, dass die Botschaft von der Liebe Gottes auch tatsächlich gelebt wurde. Schwarze waren vom amerikanischen Traum weitgehend ausgeschlossen und Baldwins autoritärer Stiefvater verprügelte ihn und ging dann in die Kirche, um zu beten. Die Widersprüche waren einfach zu überwältigend. Baldwin hat die Dunkelheit und Trostlosigkeit in der Welt immer aus den Kammern seines Herzens heraus betrachtet.
Und so wuchs er, der Dostojewski las und Dickens liebte, heran und wurde einer der bedeutendsten afroamerikanischen Intellektuellen der Bürgerrechtsbewegung. Als er schließlich mit 24 ins selbst gewählte Exil nach Europa ging, um der rassistischen Bigotterie Amerikas zu entkommen, waren es seine frühen Erfahrungen, die er in seine Literatur einfließen ließ: etwa in seinen ersten autobiografisch gefärbten Roman Go Tell It on the Mountain, auf Deutsch Von dieser Welt, der im strengen, afroamerikanischen Kirchenmilieu spielt und in vielerlei Hinsicht den Grundpfeiler seiner Karriere setzte.
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