Hört auf, uns Sachsen als Nazis zu bashen!
Ist Sachsen ein gescheiterter Staat, dessen Bürger nach dem Abendbrot zum Volkssturm aufbrechen und Menschen jagen? Wer so redet, betreibt Propaganda – für die Neonazis. Plädoyer einer Einheimischen.
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Ich bin es leid. Es ekelt mich an, dass Sachsen nur noch im Zusammenhang mit Fremdenfeindlichkeit und Hass von sich reden macht. Ich verstehe den Grusel der Freunde und Kollegen, die nicht aus Sachsen kommen, und die seit Jahren pikiert, inzwischen nur noch angewidert auf den „Failed State“ an der bundesdeutschen Peripherie schauen. Ich bin aber auch die Vereinfachungen leid. Jetzt, wo Sachsen wieder einmal ordentlich „gebasht“ wird, wie es so schön heißt, und jeder einmal nachtreten darf, ist die Zeit der großen Vereinfachungen gekommen. Ach, vielleicht jammere ich aber auch nur, weil ich eben Sächsin bin.
Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ein Mehr des immer Gleichen – der klugen Feuilletontexte, der bissigen Kommentare auf Twitter – mein Bundesland oder den Rest der Republik nicht einen Schritt weiterbringt. Vielleicht muss man so beginnen: Wir müssen uns ehrlich machen.
Sehnsucht nach Law and Order
Die Rechten, die Hools und Schläger, sie haben gewonnen, weil wir sie zu lange haben gewähren lassen. Mit „wir“ meine ich die sächsischen Bürger, die unabhängig von ihrer politischen Einstellung nicht wollen können, dass ein menschenverachtender randalierender Mob durch die Straßen ihrer Stadt zieht. Und die lange genug „national befreite Zonen“ auch deshalb tolerierten, weil man „die“ anderen, das Multikulti, die ethnische Vielfalt nie wollte. Die sächsische Polizei, die im Umgang mit rechter Gewalt stets träge, entschuldigend, inaktiv wirkte und ihren Hauptfeind im linken Milieu sah und vermutlich immer noch sieht. Schließlich die sächsische Innenpolitik, die jahrzehntelang die rechte Gefahr herunterspielte, aus Angst, den Leuchtturmlack des Freistaates zu beschädigen.
Jetzt, wo der Lack ab ist, und zwar gründlich, darf die Politik sich nichts mehr vormachen. Es reicht nicht, wie der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Oliver Malchow fordert, Polizeikräfte aufzustocken, wenn an deren politischer Gesinnung zu zweifeln ist. Es ist im hohen Maße bedenklich, dass die rechtsseitige Blindheit der sächsischen Polizei zum stehenden Topos geworden ist.
Weiterlesen:
https://www.welt.de/kultur/article181380...-zu-bashen.html
Na ja, mir macht Sachsen und die ganze Nazi-Mischpoke Angst. Ebenso wie Bayern.
In einem Land, wo jeder gejagt wird, der nicht denkt wie ein Nazi, wo jeder mit Kritik an den rechten feigen Deppen ein Linker ist, auf den die deutsche rechte Polizei eindreschen kann, mit einem Rechten als Innenminister, der sich freut, wenn Menschen ins Kriegsgebiet abgeschoben werden, kann man sich nicht sicher fühlen.
Ich zeige jedem meine Verachtung, solange ich lebe.
Reset the World!
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