"Neue Frankfurter Schule"
F.W. Bernstein ist tot
"Die schärfsten Kritiker der Elche/waren früher selber welche!" F.W. Bernstein war spezialisiert auf Nonsens in gehobenster Form und Professor für Karikatur. Jetzt ist er im Alter von 80 Jahren gestorben.
Der markante Zweizeiler stammte aus der Feder von F.W. Bernstein, er wurde zum Motto der Gruppe von Autoren und Karikaturisten, die unter dem Namen "Neue Frankfurter Schule" rund um die Satiremagazine "Pardon" und "Titanic" eine eigenwillige Art von Humor etablierten, einen Nonsens in gehobenster Form: "Die schärfsten Kritiker der Elche/waren früher selber welche!" Zur der Gruppe gehörten Künstler wie Chlodwig Poth, Hans Traxler und F.K. Waechter.
Oliver Maria Schmitt, Schriftsteller und ehemaliger "Titanic"-Chefredakteur, bescheinigt F.W. Bernstein eine Sonderstellung im "Kollegium der Neuen Frankfurter Schule": "Er ist nicht nur der Einzige, aus dem was Ordentliches geworden ist..., sein Werk ist das im Gruppenkreise mit sicherem Abstand Sperrigste und Eigenartigste".
Geboren wurde F.W. Bernstein als Fritz Weigle 1938 in Göppingen. Nach seinem Abitur 1957 studierte er an der Kunstakademie Stuttgart, wo er Robert Gernhardtkennen lernte. Die beiden begannen 1962, sporadisch für das Satire-Magazin "Pardon" zu arbeiten". Ab 1964 waren sie gemeinsam mit F.K. Waechter für die "Pardon"-Beilage "Welt im Spiegel", kurz WimS, verantwortlich und kultivierte hier einen in Deutschland bis dahin unbekannten kunstvollen Unsinn in Text- und Bildform.
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