Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

RE: Wovor soll ich mich fürchten?

#1 von Sirius , 20.12.2018 19:13

LYRIK DER SINTI UND ROMA:

Wovor soll ich mich fürchten?

Hier singen die Ausgegrenzten, Besitzlosen und Geflohenen: Eine überfällige Sammlung der Lyrik von Sinti und Roma und anderer Gruppen, die ehedem „fahrendes Volk“ genannt wurden.
Schmerz ist keine ästhetische Kategorie. Und doch kann das Lied eine existentielle Form sein, die dem eigenen Leid einen Schutzraum gibt. Eine Würde auch. Mit „Die Morgendämmerung der Worte“ liegt nun eine sehr besondere, eine kostbare Anthologie vor. Ihr Titel stammt aus dem gleichnamigen Gedicht des serbischen Autors Rajko Djuri? (Jahrgang 1947) und könnte als Anspielung verstanden werden auf die erste und legendäre Sammlung expressionistischer Lyrik „Menschheitsdämmerung“. Nach jahrelanger Suche in Antiquariaten, Archiven, Bibliotheken konnten erstmals Gedichte von Roma und Sinti, Jenischen und anderen in sozialen Zwischenzonen lebenden Gruppen, für die einmal das schöne alte Wort „fahrendes Volk“ galt, versammelt werden.
Zu lesen sind 149 Autorinnen und Autoren aus mehr als dreißig Ländern; es sind Stimmen von Ausgegrenzten, die auf ihre ethnische Herkunft stolz sind oder nach ihr fragen, von Besitzlosen, Verfolgten und Geflohenen. Von KZ-Häftlingen. Von Überlebenden, Nachgeborenen. Stigmatisierten, suchend nach Identität. Übersetzt wurde aus einundzwanzig Sprachen und Dialekten, darunter aus verschiedenen Formen des Romanes, der, wie man einmal ungestraft sagen durfte, Sprache der Zigeuner. (An dieser Stelle über die Sehnsucht des „Weibes“ nach dem „Mohren“ zu reflektieren und darüber, dass Sprache, zumal Literatur, nie „gerecht“ sein kann, würde den Rahmen einer Rezension sprengen. Vielleicht sei doch kurz an Herta Müller erinnert, die in einer Rumänien-Reportage erzählt, dass die Roma, die sie traf, auf der Bezeichnung „Zigeuner“ bestanden, mit der Begründung, nicht das Wort sei schlecht, sondern die Art, wie sie behandelt würden.)

Weiterlesen:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b...n-15910582.html


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.113
Registriert am: 02.11.2015


   

F.W. Bernstein ist tot
Noch kein Buch für Weihnachten? Hier 78 Vorschläge

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz