Obdachlosigkeit in Deutschland
Verschämt, versteckt, verdrängt – wohnungslose Frauen
Rund ein Viertel aller Obdachlosen sind Frauen. Viele von ihnen leben in einer verdeckten Wohnungslosigkeit – sie versuchen, ihren Status zu verbergen. Das „Housing first“-Konzept könnte ihnen wieder zu einem geregelten Leben verhelfen, hat sich aber in deutschen Städten noch nicht durchgesetzt.
Von Rainer Link
„Im Sommer geht es. Man findet ja überall Möglichkeiten, irgendwo zu duschen und sich sauber anzuziehen, auch was zu essen. Die Möglichkeiten gibt es überall. Tagsüber. Nur, man muss sich als Frau auch immer schützen vor den Männern.“
Frauen leben nach einem Wohnungsverlust häufig in Provisorien und unsicheren Wohnverhältnissen. Sie schlupfen bei Bekannten oder Verwandten unter und lassen sich notgedrungen auch auf das Übernachten bei Zweckpartnern und Zufallsbekanntschaften ein.
„Denen darf man nicht zu nahe kommen. Viele machen es ja so, dass sie sich an irgendeinen Mann hängen, bei dem einziehen und der benutzt sie dann nur.“
In vielen Fällen erwarten die Männer als Gegenleistung für die Bereitstellung der Unterkunft sexuelle Gefügigkeit und Unterordnung. Frauen sind nicht selten Nötigungen und offener Gewalt ausgesetzt.
Rosi Behnken führte mehr als vierzig Jahre ein durch und durch bürgerliches Leben. Sie arbeitete bei der Postbank, ihr Ehemann war Inhaber eines Einzelhandelsgeschäfts. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn. Dann ging die Firma ihres Mannes in Konkurs; das gemeinsame Haus ging verloren. Ihr Ehemann zog zu einer anderen Frau. Ein Scherbenhaufen.
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