Portugal hat das Rezept gegen Rechtspopulisten gefunden
Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt und junge Portugiesen wollen wieder zurück ins Land – Portugal ist in Aufbruchstimmung. Und Rechtspopulisten haben keine Chance. Das Rezept des sozialistischen Premierministers António Costa: Den Sozialstaat stärken statt kürzen. In den nächsten zehn Jahren will das kleine Land 20 Milliarden Euro investieren und den öffentlichen Verkehr modernisieren. Das Budget-Defizit ist so klein wie seit dem Beginn der Demokratie in Portugal noch nie.
Portugal stand kurz vor dem Abgrund: Das Land war kaputtgespart. Die konservative Ex-Regierung hat die Arbeitsrechte abgebaut und radikal gekürzt. Armut und Arbeitslosigkeit haben stark zugenommen. Die Wirtschaft schrumpfte, weil die Menschen zu wenig Geld zum Ausgeben hatten.
Ein paar Jahre später ist alles anders:
Portugal zählt heute zu den Musterschülern Europas: Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt und die Investitionen steigen.
Wie konnte das passieren? Was macht Portugal anders als der Rest Europas?
Die Wende kam mit der Parlamentswahl 2015. Die Wut war groß – die Portugiesen wählten die rechts-konservative Vorgängerregierung und ihre Politik des Sozialabbaus ab. 11 Prozentpunkte hat die Regierung verloren – das war die Rechnung der Portugiesen für die Rechtskonservativen.
Der Lissaboner Ex-Bürgermeister und Sozialdemokrat António Costa gewann neue Stimmen und führte seine Partei auf 32 Prozent. Ein Jahr zuvor wurde er in einem einmaligen breiten Mitgliedervotum zum Spitzenkandidaten gewählt. Schon als Bürgermeister von Lissabon schaffte er das seltene Kunststück jeden einzelnen Wahlbezirk der Stadt zu gewinnen.
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