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30.000 Bewerber für 40 Jobs - da kann ein Verbrecherleben junge Männer im Süden Italiens mehr locken. Ihren Alltag beschreibt Gioacchino Criaco im Roman "Die Söhne der Winde". Dann aber kommt doch einiges anders.
"In Kalabrien bedeutet Überleben Kampf", sagt man dort. Aber die meisten wollen nicht mehr kämpfen. Sie haben es zu oft versucht, und sie haben zu oft verloren. Oder auch nur miterlebt, wie andere sich erfolglos gegen den Obrigkeitsverbund aus Mafia, Carabinieri und Kirche auflehnten. "Ich verstand, warum die Menschen den Kopf senkten," sagt Nicola, die Hauptfigur in Gioacchino Criacos Buch "Die Söhne der Winde". "Sie waren glücklicher."
Criaco erzählt die Geschichte eines Jungen aus dem Armenviertel von Africo Nuovo - einem 3000-Einwohner-Dorf mit dem Ionischen Meer vor und dem Aspromonte-Bergmassiv hinter sich. Nicht lange vor der Geburt von Nicola, Mitte der Fünfzigerjahre, hatte die Bevölkerung das wahre Africo verlassen müssen. Nur 15 Kilometer entfernt, doch eine andere Galaxie: eine wuchtige Siedlung aus Stein, hoch droben im Gebirge, nur zu Fuß oder mit dem Maultier erreichbar, eine Gründung aus phönizischen oder griechischen Zeiten. Eine einsame Gegend mit dunklen Wäldern, versteckten Höhlen und vielen Geheimnissen ist es noch heute. Imposante Wildschweine beobachten den Fremden ganz nah, gleichwohl sicher entfernt, vom Waldrand aus.