Die Substanz ist in Gefahr!
Ausgeliefert meinem gnadenlosen Blick,
erschreckend deutlich, erschreckend klar:
Dort wo früher Nebel war,
befindet sich ein Trümmergrundstück.

Alles Mühen war vergebens.
Träume mit Zyanismus versetzt.
Viel Tam-Tam um viel Aufhebens:
Ich hab das Geschenk des Lebens
nicht genügend Wert geschätzt.

Risse, tief in der Fassade.
Gedanken voller Kasteiung,
- weder wichtig, - nicht mal schade.
Keine Antwort auf die Frage:
Spottet das nicht jeder Beschreibung?

Leises Wimmern flieht die Kehle:
Bin kein Held. Bin kein Weiser.
Hab auch keine große Seele.
Und alles was ich hier erzähle
wird doch täglich immer leiser.

Nackt stehe ich nun vor mir,
keine Entschuldigung vermag zu greifen.
Ich war der Inbegriff von Gier,
inzwischen nur zu alt dafür.
Ich nenn's faulen – und nicht reifen!

Rein inhaltlich gefällt es mir sehr gut. Es ist auch eine ehrliche Selbstreflektion. Die Dinge richtig zu erkennen, zeugt ja auch von Reife.
Und Melancholie steht dir gut!

Sirius