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RE: Stilles Job-Aus für 1.000 Unsichtbare

#1 von Sirius , 07.05.2019 19:06

„Darauf können wir, darauf können Sie stolz sein.“
Stilles Job-Aus für 1.000 Unsichtbare

Rund 1.000 Beschäftigte haben Ende Oktober mit dem Ende der Nachtschicht im BMW-Werk Regensburg ihre Arbeit verloren. Weil es sich aber um Leiharbeiter handelt, wird davon kaum Notiz genommen. Für die Stammbelegschaft gab es eine Erfolgsprämie, für die Leiharbeiter warme Worte zum Abschied. Mittlerweile wird ein weiterer Personalabbau befürchtet, der erneut eine erhebliche Zahl von Leiharbeitern betreffen dürfte.

„Eine echte Erfolgsgeschichte.“ „Eine großartige Leistung.“ „Darauf können wir, darauf können Sie stolz sein. Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihren individuellen Beitrag zur Nachtschicht.“ So viel Lob findet man eher selten in einer Kündigung.
Wobei es keine Kündigung ist, die Frau K. erhalten hat. Knapp eineinhalb Jahre war sie als Leiharbeiterin im BMW-Werk Regensburg beschäftigt. Eine Dienstleistung, die BMW bei ihrem Arbeitgeber – einer großen Zeitarbeitsfirma – seit 2016 eingekauft hatte, um eine Dauernachtschicht in der Fahrzeugproduktion zu fahren. Am 28. Oktober wurde diese Schicht nach 27 Monaten eingestellt, die Verträge mit den Zeitarbeitsfirmen wurden gekündigt. Frau K. braucht nicht mehr zu kommen, ebenso wie mindestens 1.000 weitere Betroffene. Einige Insider nennen sogar eine Zahl von 1.300. Von BMW erhielten sie wenige Tage zur noch das oben zitierte Dankesschreiben.
Doch trotz der Tatsache, dass über 1.000 Menschen in Regensburg ihren Arbeitsplatz verloren haben – wenngleich einige wenige über die Leiharbeitsfirmen woanders untergekommen sein mögen – bleibt es in Regensburg erstaunlich ruhig. Als die Nachricht Anfang Juli dieses Jahres erstmals bekannt wurde, wollten ohnehin weder der Betriebsrat noch die Unternehmensleitung dies als schlechte Nachricht verstanden wissen.

Das Aus für die Nachtschicht habe nichts mit einem Produktionsrückgang oder gar sinkender Nachfrage zu tun, ließ Unternehmenssprecher Andreas Sauer damals gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung verlauten. Die Sonderschicht sei 2016 als „Flexibilitätsinstrument“ eingeführt worden, um auf die große Nachfrage nach dem BMW X1 zu reagieren und um Spitzen abzufangen. Inzwischen aber werde man „mit den klassischen Kapazitäten gut auskommen“. Im Übrigen gebe es auch zyklische Entwicklungen in der Branche und eine Nachfrage, die von Jahreszeiten abhängt. Ein Cabrio beispielsweise werde im Winter in Mitteleuropa nicht verkauft. Ähnlich äußerte sich damals auch noch der Betriebsratsvorsitzende Werner Zierer.

Weiterlesen:

https://www.regensburg-digital.de/bmw-st...tbare/16112018/


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Sirius
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