Wälder fallen Korruption zum Opfer
Im Norden Namibias werden die Wälder gerodet, eine Katastrophe für das empfindliche Ökosystem und den Regenkreislauf in der trockenen Region. Hinter der illegalen Abholzung sollen chinesische Firmen stecken.
Das Geräusch von Motorsägen bedeutet nichts Gutes im Norden Namibias. Seit gut drei Jahren schon wird in der entlegenen Gegend abgeholzt – und zwar in großem Stil. Mit vielleicht unabsehbaren Folgen, sagt Umweltexperte Volker Schilling:
„Alle Wälder in der Region spielen eine entscheidende Rolle für den Regen. Wälder sorgen für Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre, und sie sind extrem wichtig für das Klima dort.“
Der Norden Namibias ist noch die regenreichste Region des Landes, aber viel Regen gibt es auch dort nicht. Hin und wieder fällen die Menschen dort durchaus Bäume, weil sie das Holz brauchen – für ihre Hütten oder für Feuer, und sie roden, um Felder anzulegen. Darum geht es aber gar nicht. Die Namibische Umweltschutzgesellschaft NEWS demonstrierte in der Hauptstadt Windhoek kürzlich für den Erhalt des Baumbestandes. John Grobler ist Journalist und berichtet schon seit Jahren über illegale Rodungen.
„Es passiert doch folgendes. Die Chinesen haben irgendeine Hintertür gefunden – in die entsprechenden Büros. Sie kriegen Genehmigungen für die Eigennutzung des Holzes. Aber die gelten jeweils für bis zu 600 Bäume. Das ist eindeutig illegal, und das hält an.“
Im Zentrum dieser Machenschaften soll ein Chinese stehen, der immer wieder mit dem namibischen Gesetz in Konflikt war. Er verwendet mehrere Namen und soll mehrere Pässe haben, und das Landwirtschaftsministerium hat bestätigt, dass er kein Unbekannter ist. Joseph Hailwa ist im Ministerium für die Wälder zuständig.
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