Günter Eich
Tango
Plötzlich bist du voll Gesicht und Namen.
Landschaft war und ungewiss der Mund,
Große Flächen Haut, und ohne Rahmen
Spannten aus sich Stirn und Wiesengrund.
Neig dich übers Glas, es wird nicht bleiben
Dieses frühe Bild, der Mund, der war,
Es verwischt sich, in der Dämmrung treiben
Wolken über dem vereinten Haar.
Deine Füße stehn im Rot des Mohnes.
Und erinnre dich an Bucht und Meer,
An das Singen eines Grammophones
Und den Mond, der herbstlich war und schwer.
Du bist da. Aus blauem Grunde,
Weicher Himmel ist und unerklärlich weit,
Wächst dein Atem und das runde
Auge, Zwielicht, Heiterkeit.
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