Sein und Schein
Wenns keiner sieht,
Dann mag der Stolz mein Glück verschönen
Und mich mit starken Kräften krönen
Zur Lust und Lied..
Wenns keiner sieht,
Wag ich zum tiefsten Schmerz mich neigen,
Dass aus dem zuchtgewohnten Schweigen
Die Starre flieht.
Wenns keiner sieht,
Dann fliehen meines Lebens Stunden
Dem Strome gleich, der ungebunden
In Schleifen zieht.
Was einer sieht,
Das sind mir gleichgemachte Mienen,
Die mit dem falschen Schein uns dienen,
Dass nichts geschieht.
Hermann Ehlbeck
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