Gustav Falke
Zwei
Drüben du, mir deine weiße
Rose übers Wasser zeigend,
Hüben ich, dir meine dunkweie
Sehnsüchtig entgegen neigend.
In dem breiten Strome, der uns
Scheidet, zittern unsre blassen
Schatten, die vergebens suchen,
Sich zu finden, sich zu fassen.
Und so stehn wir, unser Stammeln
Stirbt im Wind, im Wellenrauschen,
Und wir können nichts als unsre
Stummen Sehnsuchtswinke tauschen.
Leis gespenstig,zwischen unserm
Dunklen Ufern schwimmt ein wilder
Schwarzer Schwan, und seltsam schwanken
unsre blassen Spiegelbilder.
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