Illusion einer Partei der Mitte
Die CDU lebt seit ihrer Gründung 1945 mit der Lüge, dass sie immun sei gegen rechte und reaktionäre Ideen und Politik. Ihre Geschichte belegt immer wieder das Gegenteil, zuletzt in Thüringen.
Notlügen helfen bestenfalls kurzfristig weiter. Lebenslügen dagegen sind naturgemäß langlebig und führen dafür letztlich umso sicherer in die Katastrophe. Diese Erfahrung durfte die CDU in Erfurt machen. Eine Partei, die sich immer schon gern vormachte, als "Volkspartei" eine "Partei der Mitte" zu sein.
Rechte und ihre Ideen hatten in der CDU immer schon einen Platz
Die CDU lebt seit ihrer Gründung 1945 immer mit einer christlich, sozial, liberal und konservativ befeuerten Lebenslüge, die bürgerliche Mitte zu versammeln. Dieses Mitte-Gemisch unter dem Firmenschild "Volkspartei" hielt sie für immun gegen Rechte und Reaktionäre. Schon die Gründung der CDU nach dem Krieg zehrte von dieser Illusion. Im Laufe der Jahre wurde die Illusion zu einer grotesken Lebenslüge, denn in Wirklichkeit geisterten durch die Union immer schon verdrängte rechte Begriffe, Ideologeme und Strategeme, die das demokratisch-rechtsstaatliche Gewebe arg strapazierten.
Das begann schon mit Adenauers fundamental reaktionärem Satz, wonach der Nationalsozialismus "nichts anderes" sei "als die bis ins Verbrecherische vorgetriebene Konsequenz", die "sich aus der materialistischen Weltanschauung" ergebe. Eingekapselt in die Lebenslüge, blieben solche Gedanken lange folgenlos. Sie relativierten sich durch artige politische Bekenntnisse zum Grundgesetz und die daran orientierte politische Praxis und wurden deshalb als bloße Kampfparolen im Kalten Krieg abgetan. Das ging so weit, dass Alfred Dregger mit Stolz verkünden konnte, im Mai 1945 in und mit Hitlers Wehrmacht "die Freiheit gegen den Bolschewismus" verteidigt zu haben.
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