Solche Leute möchte man nicht treffen
Ottessa Moshfeghs neues Buch ist fantastisch. Ihre Figuren haben den inneren Schweinehund als Lebenseinstellung akzeptiert.
Ottessa Moshfegh ist ein Workaholic. Im April erscheint ihr dritter Roman in den USA, gerade arbeitet sie am vierten, und weil der erste Roman verfilmt werden soll, hat sie dafür auch noch das Drehbuch selbst geschrieben. Auf Deutsch erscheint jetzt als Zwischengang der Kurzgeschichtenband «Heimweh nach einer anderen Welt». Fast alle Geschichten darin haben eine verstörende, subtile Schönheit an sich.
Ihren ersten Roman hatte sie noch so rausgehauen: Sie war pleite und wollte berühmt werden, also habe sie halt ein Do-it-yourself-Buch gelesen und wumms: Man-Booker-Prize-Shortlist. So hat sie es jedenfalls dem «Guardian» erzählt. Für den Literaturbetrieb natürlich eine Unverschämtheit: jemand, der aus finanziellen Gründen einen Bestseller schreibt, erfolgreich? Und auch noch, ohne sich zu quälen? How dare she.
Wenn man Ottessa Moshfegh in Los Angeles anruft, sagt sie, dass sie das Interview im «Guardian» bereue, manchmal zumindest. «Es hat mich gelehrt, dass mir öffentliche Wahrnehmung egal sein muss. Stellen Sie sich vor, Sie würden sich morgens anziehen und dabei ständig darüber nachdenken, was die Menschen über Ihr Outfit denken, die Sie sowieso hässlich finden. Man muss sich doch aber für die Menschen anziehen, die denken, hey, die ist eine Göttin.»
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https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buec.../story/11980902
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