Zeit-Autoren kopieren gesamtes KATAPULT-Buch
KATAPULT wird immer wieder kopiert. Neuer Höhepunkt: Autoren des Zeit-Verlages haben im Auftrag des Hoffmann und Campe Verlags ein gesamtes KATAPULT-Buch kopiert. Von BENJAMIN FREDRICH
Lässi-lässig und poppig! – so sollen diese Texte hier sein. Hab ich das geschafft? Am Anfang schon, doch mittlerweile habe ich mich verwandelt. Bin aggressiver geworden. Überlege deshalb, diese Rubrik nicht mehr »Editorial«, sondern »Fredrich rastet aus« zu nennen. Grund: Die Idiotenquote in der Verlagswelt ist dermaßen hoch, dass ich ständig darüber berichten muss. Neuer Höhepunkt: Ein Verlag aus Hamburg hat Autoren des renommierten Zeitverlags beauftragt, unsere Karten samt Layout zu kopieren und daraus ein Buch zu machen, dessen Cover sogar haargenau so aufgebaut ist wie das von unserem Buch. Hart, oder?
Damit kann man Millionen Scheine verdienen und jetzt kommt’s: Die Knüller von der renommierten »Zeit« haben den Auftrag wirklich angenommen. Die KATAPULT-Kopie liegt jetzt im Buchhandel direkt neben unserem originalen KATAPULT-Buch – sehr schmerzhaft. Ich meine das wirklich ernst, Leute, ich habe keine Lust auf diese zerstörerischen Artikel und ich versuche neuerdings auch, bessere Schimpfwörter zu benutzen, aber wir haben uns hier mühselig einen kleinen Verlag in Greifswald aufgebaut, der regelmäßig von den ganz Großen kopiert wird. Dabei ist eines für mich ganz klar: Egal wie mächtig sich diese Konzerne fühlen, wer uns in diesem Maße kopiert, bekommt lückenlos auf die Fresse – immer. Dafür stehe ich mit meinem Namen.
Von vorne: Unser erstes Buch heißt »100 Karten, die deine Sicht auf die Welt verändern«. Wir haben es zusammen mit dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe (Hoca) im Frühjahr 2019 veröffentlicht. Das Buch ist ein Bestseller geworden. 70.000-mal verkauft und über 1,5 Millionen Euro umgesetzt. Die aktuellen Verkäufe sind noch immer hoch, weil das Ding stark und zeitlos ist. Das Geld teilen sich die Buchhändler (40-50 Prozent), der Verlag Hoca (40-50 Prozent) und KATAPULT als Autor (10-15 Prozent). Der Buchverlag bekommt mehr als der Autor, weil er auch Druck, Vertrieb, Marketing und vor allem das Risiko übernimmt – das ist normal. Unsere Prozente sind etwas höher als gewöhnlich. Das liegt daran, dass wir nicht nur Autoren sind, sondern auch das Cover, den Titel, den Satz, das Layout und das Korrektorat übernommen haben.
Weiterlesen:
https://katapult-magazin.de/de/artikel/a...-katapult-buch/
Und wenn wir ein Gedicht von Heinz Erhardt reinstellen, haben wir die gesamte gierige Erben-Mischpoke am Hals. Vielleicht kopieren wir auch gleich ganze Bücher..
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