Lass dich fallen in die dunkle Nacht,
brenne, klage nicht, kein Tag vergeht,
suche nicht im Licht mit aller Macht.
Klug und wissend hast du dich erdacht,
Zeit und Jahre - Jetzt ist es zu spät!?
Geh nicht ruhig. Schau es neu erwacht,
beug dich vor der wilden Wellen Pracht,
müh dich tapfer, dass der Sturm dich schlägt,
nimm die Dunkelheit als leichte Fracht.
Stürz hinein in die geballte Kraft
eines Sterns, der einfach geht, nicht wägt,
nie verloren ist - sich neu erschafft.
Kalt und schwarz ist dieser Weisheit Macht.
Lache, fluche, sprich das Nachtgebet:
Allein das Dunkel hat den Brand entfacht!
*) nach "Do not go gentle into that good night" von Dylan Thomas
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Wow, Charis, eine Dylan Thomas Übersetzung... Kannst du bitte das Original noch reinsetzen, das würde mich interessieren..
All the best
Frollein A.
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Ich kenne den Originaltext leider auch nicht, aber schöner als dieser kann er auch nicht sein.
Ich kann in das "Wow" nur mit einstimmen, da möchte man freiwillig verbrennen.
Sirius
Reset the World!
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Ja, wow!
Diese flammenden Verse werde ich der "Schlaflosen" mit auf den Weg geben.
Lieben Gruß
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Hallo, ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Einträge. Es scheint mir gelungen zu sein, was ich mit diesem Gedicht vorhatte. Sirius hat es treffend ausgedrückt: "...da möchte man freiwillig verbrennen."
Das ist es:
Do not go gentle into that good night
Dylan Thomas
Do not go gentle into that good night,
Old age should burn and rave at close of day;
Rage, rage against the dying of the light.
Though wise men at their end know dark is right,
Because their words had forked no lightning they
Do not go gentle into that good night.
Good men, the last wave by, crying how bright
Their frail deeds might have danced in a green bay,
Rage, rage against the dying of the light.
Wild men who caught and sang the sun in flight,
And learn, too late, they grieved it on its way,
Do not go gentle into that good night.
Grave men, near death, who see with blinding sight
Blind eyes could blaze like meteors and be gay,
Rage, rage against the dying of the light.
And you, my father, there on the sad height,
Curse, bless, me now with your fierce tears, I pray.
Do not go gentle into that good night.
Rage, rage against the dying of the light.
Ich scheue natürlich den direkten Vergleich, weil dann deutlich wird wie schwach mein Text ist.
Ich arbeite manchmal mit fremden Stoffen, wenn sie mich berühren. Ich schlüpfe also in eine fremde Haut und forsche in diesem Zustand nach meinen eigenen Empfindungen dazu. Ich finde das ist ein gute Lyriklernübung.
Die leidenschaftliche (pathetische?) Art Dylans spricht mich persönlich einfach sehr an. Bei diesem Gedicht hat mich einfach diese emotionale Intensität völlig gefangen genommen - es war wie ein Rausch damit zu spielen - und das wollte ich in meine Zeilen mitnehmen.
Meine Verse nehmen daher das Thema "Sterben und Tod" auf und auch
Dylans "Gerüst", gehen aber in eine ganz andere Richtung.
Lieben Gruß
charis
p.s. Ich habe - wie immer - wenig Zeit, werde mich aber bemühen mich bald auch mit euren Beiträgen näher zu beschäftigen. Schönen Tag!
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Vielen Dank, liebe Charis, das ist sehr inspirierend......
Have a nice Day!
Frollein a.
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