US-Wissenschaftsmagazin rät von Wiederwahl Trumps ab
Erstmals in seiner 175-jährigen Geschichte gibt das US-Magazin eine Wahlempfehlung ab: für Donald Trumps Herausforderer Joe Biden. Einen Grund dafür nennen die Herausgeber auch.
In den USA wird am 3. November ein neuer Präsident gewählt. Bei den Republikanern hofft Donald Trump auf eine weitere Amtszeit. Zuvor hatten die Demokraten Ex-Vizepräsident Joe Biden als Kandidaten gekürt. Rund neun Wochen vor der Wahl ist das Land tief gespalten. Immer wieder kommt es zu Unruhen und gewaltsamen Ausschreitungen.
Erstmals in seiner 175-jährigen Geschichte gibt das US-Wissenschaftsmagazin "Scientific American" eine Wahlempfehlung ab – für den demokratischen Herausforderer Joe Biden. "Uns fällt das nicht leicht", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Leitartikel zur Oktoberausgabe des Magazins. "Die Beweise und die Wissenschaft zeigen, dass Donald Trump den USA und ihrem Volk schweren Schaden zugefügt hat – weil er Beweise und Wissenschaft ablehnt."
Das verheerendste Beispiel dafür sei die "unehrliche und unangemessene" Reaktion des US-Präsidenten auf die Corona-Pandemie, die bislang fast 200.000 US-Bürgern das Leben kostete. Aber auch sein Leugnen des Klimawandels und Angriffe auf das Gesundheitssystem zitieren die Wissenschaftler als verantwortungslos. "Deshalb fordern wir Sie dringend auf, für Joe Biden zu stimmen, der faktenbasierte Pläne zum Schutz unserer Gesundheit, unserer Wirtschaft und der Umwelt anbietet."
Das 1845 gegründete Magazin ist nach eigenen Angaben das älteste durchgängig erscheinende Magazin der USA und erreicht zehn Millionen Menschen weltweit.
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Präsident Donald Trump wegen dessen Umgang mit der Corona-Krise die Eignung für das höchste Amt im Land abgesprochen. "Die erste Aufgabe des Präsidenten besteht darin, das amerikanische Volk zu schützen, und das wird er nicht tun. Das disqualifiziert ihn völlig", sagte Biden am Mittwoch nach einem Treffen mit Gesundheitsexperten in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware.
Trump lasse es an "Ernsthaftigkeit" im Umgang mit der Pandemie mangeln, warf der Kandidat der oppositionellen Demokraten seinem Kontrahenten bei der Wahl am 3. November vor. Der Präsident weigere sich, wichtige Schritte zur Eindämmung des Virus zu unternehmen, etwa die Einführung landesweit geltender Abstandsregeln.
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