Trump verbreitet manipulierte Artikel als »Originalversionen«
Fake News: Dass sich Donald Trump die Welt so malt, wie sie ihm gefällt, ist bekannt. Nun hat er selbiges auch mit Artikeln des Nachrichtenmagazins »Newsweek« getan.
Donald Trump hält sich für den einzig wahren Anführer der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Meinung tut er bei jeder Gelegenheit kund. Alles, was gegen ihn vorgebracht wird: Fake News. Wie der ehemalige US-Präsident und mutmaßliche Motor für den Sturm auf das Kapitol 2021 die Welt sieht, zeigt sich auf seiner eigens dafür gegründeten Plattform Truth Social. Hier verbreitet er seine Lügen und seine Hasstiraden, Videos von Wahl- und TV-Auftritten, Lobeshymnen auf ihn als Retter der Unterdrückten – und kürzlich auch zwei Artikel von »Newsweek«, wie etwa das Portal MTN berichtete
. Seine Botschaft vermutlich: Seht her, auch das angesehene US-Nachrichtenmagazin hat mittlerweile nur Gutes über mich zu berichten.
Und tatsächlich: Liest man diese beiden Artikel in der Version, die Trump teilt, kommt der Republikaner dabei gut weg. Erst im direkten Vergleich mit dem Original fällt auf: Hier fehlen ein paar Inhalte. Mal ist es ein Halbsatz am Ende eines Gedankens, der auf das hohe Alter von Präsident Joe Biden hinweist. Ein Minuspunkt, den der 81-jährige Biden mit dem 77 Jahre alten Trump teilt. Mal fehlt der Hinweis auf ein Umfrageinstitut, das den Wahlsieg Bidens 2020 prognostiziert hatte, oder darauf, dass Ermittler keine ausreichenden Gründe sahen, Biden in dessen Dokumentenaffäre anzuklagen.
Jede einzelne Auslassung wird zwar in den manipulierten Artikeln mit den dafür häufig genutzten drei Punkten (...) versehen. Zu erkennen sind die aber nur, wenn man genau darauf achtet.
Trump hatte bereits zuvor einen anderen Artikel geteilt, in dem sehr viel rigoroser vorgegangen war. Auch dieses Mal allem Anschein nach ein Screenshot oder eine Druckversion des Originals – vom »Newsweek«-Logo über die Autorenzeile bis hin zu Schriftarten und Aufbau des Artikels. Einzig: Es fehlen einige Passagen. Etwa der Verweis darauf, dass »Newsweek« Trumps Team um Stellungnahme – zu einem eigentlich für ihn positiven Thema, seinen Beliebtheitswerten – gebeten hatte. Es folgen weitere Auslassungen zu Niederlagen, Mankos und Defiziten Trumps. Bis dann auch Expertenstimmen und Einschätzungen wie »Hirngespinst« oder »Wunschvorstellung« praktischerweise fehlen. Es waren die letzten sechs Absätze des Artikels .
https://www.spiegel.de/ausland/donald-tr...ce-d134f4b8761c
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