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Die Stille

#1 von Sirius , 21.10.2020 17:34

Auf sich zurückgeworfen

Stromausfall in New York im Jahr 2022. In einer vernetzten Welt werden die Menschen wieder ganz analog vereinzelt. "Die Stille" stellt spannende Fragen - ist aber doch eine kleine Enttäuschung.

Die Unterhaltung, die Jim und Tessa führen, während sie nach Hause fliegen, wird von außen bestimmt. Sie reden über das, was ihnen zugetragen wird und nicht über das, was in ihnen ist. Sie waren in Paris, aber sie schwelgen nicht in Erinnerungen. Sie werden bald wieder in New York sein, aber sie reden nicht über das, was sie dort erwartet. Sie starren auf den Bildschirm im Flugzeug und befassen sich mit Dingen, die ihnen eigentlich nichts bedeuten sollten. Flughöhe, Außentemperatur. Was heißt eigentlich vitesse?
So beginnt der neue Roman von Don DeLillo, und schon nach ein paar Seiten passiert, was den restlichen Tag bestimmen wird: Der Bildschirm wird schwarz.

In einem Appartement unten in der Stadt sitzt das Ehepaar, mit dem die beiden für später verabredet waren, zusammen mit einem jungen Mann, und das Ereignis betrifft auch sie - es gibt keinen Strom mehr, und bald ist allen klar, dass dieser Ausfall kein normaler Blackout ist, sondern eine Zäsur. Jim und Tessa werden bald durch die leeren Straßen von New York in ein Krankenhaus gefahren, Jim hat sich, als der Flieger zu Boden rumpelte, eine Wunde an der Stirn zugezogen. Dann laufen sie zu ihren Freunden, denn sie wissen gar nicht, was sonst sie tun sollten.

Fremdbestimmtheit war immer wieder ein Thema in den Romanen des New Yorkers Don DeLillo, etwa in "Sieben Sekunden" über den Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald, einem Roman, in dem ein Gestrüpp aus Verschwörungstheorien bestimmt, was Geschichte ist. Und Don DeLillo hat in den achtziger Jahren schon einmal darüber geschrieben, wie die Menschen von außen gesteuert sind und sich aus ihrer Abhängigkeit nicht befreien können, in "Weißes Rauschen". Da ist es ein Chemieunfall, der den Protagonisten süchtig zurück lässt nach einer Droge, die ihm die Angst vor dem Tod nimmt.

Weiterlesen:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/don-d...ritik-1.5084601


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Sirius
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