Frau von der Leyen und ihr Berater-Dilemma
Die ganze Welt blickt in die USA. Doch was passiert eigentlich in Brüssel? Frau von der Leyen hat einen Berater. Mal wieder. Der könnte für einen Skandal sorgen. Mal wieder. Eine satirische Kolumne von Martin Sonneborn.
Während Sie staunend vor den Fernsehgeräten die unterhaltsamste Krise der modernen Demokratie verfolgten, haben wir von der EU gearbeitet. Und vorsichtshalber sofort beiden US-Präsidenten gratuliert: dem einen komischen und dem jetzt frisch gewählten, der dann die ganz normale US-Politik fortsetzen dürfte, militärisch offensiv & asozial Wall-Street-freundlich.
Die Glückwünsche an Trump hatte freundlicherweise Janez Janša recht frühzeitig übernommen, der slowenische Ministerpräsident, ein überzeugter Klimawandelleugner, Sympathisant der Identitären Bewegung und BFF von Victator Orban:
Während man in Deutschland gelangweilt dabei zusehen konnte, wie die mit der Berateraffäre verbundenen Ungeheuerlichkeiten sich folgenlos in Luft auflösten, arbeitete unsere Frau in Brüssel in aller Ruhe an einer neuen. Und die geht so: Der gelernte Journalist Jens Flosdorff gehört zu den engsten Vertrauten der Kommissionspräsidentin. Er schrieb für ein großes deutsches Schmierblatt, wechselte dann auf die dunkle Seite der Macht und folgt seiner neuen Herrin, seit sie 2003 mit der Privatisierung niedersächsischer Krankenhäuser – laut Landesrechnungshof weit unter Wert – ihre ersten politischen Schritte tat.
Schnell arbeitete sich Flosdorff vom profanen Pressesprecherstellvertreter zu etwas herauf, das man seinerzeit Spin-Doctor nannte. Nach Auskunft von "Zeit"-Redakteur und Leyen-Biograf Peter Dausend ist Flosdorff im "System von der Leyen" kein Geringerer als "der beinharte Taktiker, der seine Chefin nach ganz oben coacht". Sein bestes Rezept war offenbar: weg vom Text, hin zum Bild. Von der Leyen sollte fortan mehr durch smart komponierte Bilder wirken als durch verbale Interaktion mit möglicherweise kritischen Journalisten.
Nun hat die Europäische Kommission aber natürlich keine Organisationsstruktur, die es erlaubt, Tüpen einfach so zu beschäftigen, deren einzige Kompetenz darin besteht, ihre Kommissionspräsidentin im Amt irgendwie GUT AUSSEHEN zu lassen. Das hat vermutlich auch Frau von der Leyen gemerkt. Gern hätte sie mit Jens Flosdorff wohl gemacht, was sie immer mit ihm gemacht hat. Und ihm die gut dotierte Stelle des Pressesprechers zugeschanzt. Doch – leider, leider, leider – ist sie hier nicht mehr in Berlin, sondern in Brüssel. Willkommen, bienvenue, welcome!
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https://www.t-online.de/nachrichten/ausl...e-affaere-.html
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Ja die Frau von der Leine, die hattet drauf. Schade nur: das liest doch wieder kein Schwein.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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