Milliardenschwerer Anlagebetrug bei bayerischen Denkmälern?
Es ist womöglich einer der größten Anlegerskandale der vergangenen Jahre in Deutschland: Ein Immobilienunternehmen steht im Verdacht, ausländische Investoren um ihr Geld gebracht zu haben. Hätten deutsche Behörden das verhindern können?
"Ich habe es in 36 Jahren Strafverteidigererfahrung noch nie erlebt, dass eine Staatsanwaltschaft so lange wartet," sagt der Rechtsanwalt und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki. Er vertritt englische Anleger und kritisiert das Verhalten der Staatsanwaltschaft Hannover im Fall der German Property Group. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlichem Anlagebetrug und Insolvenzverschleppung. Im Sommer 2020 hat die German Property Group Insolvenz angemeldet. Dieser Skandal betrifft aber nicht nur Anleger in der ganzen Welt, sondern auch Kommunen in Bayern.
Beispiel Bad Aibling: Hier wundert man sich schon lange über das Immobilienunternehmen German Property Group (GPG). Seit Jahren verfällt ein Teil der denkmalgeschützten alten Brauerei am Kellerberg: Dabei hatte die GPG, ehemals Dolphin Trust, eine Sanierung angekündigt. 2014 kaufte die Firma das Objekt, doch seitdem ist nichts passiert. Bürgermeister Stephan Schlier und die Gemeinde müssen dabei zusehen, wie das Gebäude immer weiter herunterkommt: "Man ist verärgert und gleichzeitig machtlos, uns sind die Hände gebunden."
Erst Anfang 2020 legt die GPG eine Machbarkeitsstudie vor, doch wenige Monate später reißt der Kontakt zum Eigentümer ab. Seitdem hat man in Bad Aibling nichts mehr von dieser Firma gehört.
Seit fast zwei Jahren recherchiert der Bayerische Rundfunk gemeinsam mit Kollegen von HR, MDR, NDR, BBC und Süddeutscher Zeitung zu den Geschäften der German Property Group. Begonnen hat alles 2008 in Hannover Langenhagen. Der Geschäftsmann Charles Smethurst gründete damals die Firma Dolphin Capital, die zwischenzeitlich Dolphin Trust und seit 2019 German Property Group heißt. Die GPG gab sich weltweit als Spezialist für die Entwicklung von denkmalgeschützten Immobilien aus und sammelte für deren Kauf bei ausländischen Investoren Geld ein. GPG warb damit, die Gebäude zu sanieren und mit Gewinn weiterzuverkaufen. Die ausländischen Anleger sollten dann ihr Geld inklusive hoher Rendite von bis zu 15 Prozent zurückbekommen.
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https://www.br.de/nachrichten/bayern/mil...maelern,SIbJzP5
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