Wild bleibt wild – Xaver Bayers neuer Erzählband
Fundstücke aus dem Hier und Jetzt: Xaver Bayers Buch "Wildpark" Weißt du was? Stell dir einfach vor, du gehst spazieren und findest ein Gesicht." Mit solchen Sätzen zieht Xaver Bayer seine Leser in den Bann. Und durch die direkte Ansprache zieht er sie zugleich auf seine Seite.
Bayer fordert in seinen 69 Kurzgeschichten Begabung und Lust auf die Fantasie ein. Dabei weiß er eines: "Die Welt geht geradezu über von fantastischen Geschichten." Mit Fantasy und Crime – besonders mit jodelnden Regionalkrimis – fesselt man heute sein Publikum. Bayer will eine entfesselte Leserschaft, die weiß, wo das zweite Gesicht des Traums zu finden ist. Doch auch hier ist Präzision geboten: "Bisweilen kommt dir vor, dass nicht der nächtliche Schlaf, die sogenannte Traumarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Tagesgeschehen ist, sondern die Tätigkeiten des Tages die Aufarbeitung von Geträumten der Vornacht sind."
Ist das der literarische Anti-Freud? Wandelt da der Autor auf den Wegen der Surrealisten, die sich auf Freud berufend den Traum als Teil der Wirklichkeit feierten? Teils, teils. Xaver Bayer ist kein poetischer Psychologe und auch kein surrealer Epigone. Er nimmt die Tradition auf und nimmt sich die Freiheit, etwas ganz Eigenes zu schreiben. -
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