Ich träum mein Leben
Ich träum mein Leben vor mich hin
Wie eine frühlingstrunkne Linde,
An der die ersten warmen Winde
Wie Ahnungen vorüberziehn.
Ich lausche still in mich hinein
Und höre nur das leise Wehen
durch Blätterdach und Krone gehen
Und wie es aufhört, da zu sein.
Noch schwingt ein Zittern in mir nach -
Dann spüre ich das tiefe Schweigen
Wie Reifedrang in allen Zweigen,
Aus denen erstes Duften brach.
Und gläubig find ich einen Sinn:
So neu wie Duft aus frischer Erde
Steigt die Gewissheit, dass ich werde,
Mich zu verschwenden, still zu blühn.
Edeltraud Eckert
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