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Sehr

#1 von weegee , 04.01.2021 20:51

Viel Lieb
viel Schmerz
und die Abwesenheit
von Farbe

Niemals Stille
viel Geschrei
immer die fette fremde
Hand an der Garbe

Viel Gehinke
vielviel Eisen
Viecher die Viecher
endlos treiben

Viel Schmutz
kaum Ehr
und der erste Schluck
aus ihrem Becher

schmeckte so sehr

(weegee)


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
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RE: Sehr

#2 von Sirius , 06.01.2021 20:28

Ich bin wie fast immer kommentatorisch überfordert. Aber deine Art, die Worte in einer Harmonie zusammenzustellen, beeindruckt mich immer wieder. Und aus der letzten Strophe entnehme ich fast immer alles, was ich wissen will, auch wenn ich die Zusammenhänge aus den Worten davor nicht immer erkenne.
Mir gefällt auch dieses Gedicht wieder wunderbar.

Sirius


Reset the World!

 
Sirius
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RE: Sehr

#3 von scrabblix , 06.01.2021 22:55

Ich rätsele noch, Jörn. Ist es die erste, eine neue oder eine erlöschende Liebe, die vermag alles Grau zu übertünchen.

Aber wie auch immer, ich stehe wieder einmal vor einem Gemälde, das ich nicht vollends ergründen kann, von dem ich aber weiß, dass es gelungen ist.

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
scrabblix
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RE: Sehr

#4 von weegee , 07.01.2021 10:15

Es ist tatsächlich die erste Liebe, der erste Schluck aus dem Becher.

Eigentlich ist es immer die Beschreibung von Welt, wie sie ist, nachdem sie durch meinen Filter gegangen ist. Meine Wahrnehmung von Welt. Mir gefällt der Vergleich mit Gemälden und Malerei sehr. Auch Gemälde kann man nicht bis ins Letzte ergründen und man sollte es auch nicht tun. Es sei denn, es sind fotorealistische Darstellungen. Also Prosa.

Sollte ich verständlicher, offensichtlicher schreiben? ----- Ach, ich glaube nicht. Weil das ist die einzige Art zu schreiben, die mir entspricht.

Danke euch beiden für eure schönen Worte.

Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
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RE: Sehr

#5 von Frollein a. , 08.01.2021 16:34

Lieber Jörn,

deine Antwort erinnert mich an den Satz, den ich im Studium gelernt habe: "show, don't tell" Gerade in der Lyrik geht es aus meiner Sicht nicht darum zu erklären oder verständlich zu schreiben, sondern anzudeuten, offen zu lassen, Räume zu öffnen für eigene Bilder.

Liebe Grüße und danke für das Gedicht

Frollein a.

 
Frollein a.
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RE: Sehr

#6 von weegee , 08.01.2021 23:13

Das trifft es tatsächlich sehr: SHOW, DON'T TELL! Das ist es.

Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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