H&M will 800 Mitarbeiter entlassen – offenbar vor allem Mütter
Der Konzern will in Deutschland Stellen abbauen. Vor allem Mütter in Elternzeit sollen laut Medien gehen – weil sie abends und samstags nicht arbeiten können oder wollen.
Der schwedische Modekonzern Hennes & Mauritz will in den kommenden Monaten 800 Mitarbeiterinnen in Deutschland entlassen. Wie der Business Insider berichtet, legte die Unternehmensführung dafür dem Gesamtbetriebsrat ein Freiwilligenprogramm vor, in dem Mitarbeiter in Elternzeit als prädestinierte Gruppe für Entlassungen aufgelistet werden.
Dem Bericht zufolge sind die meisten Mitarbeiter in den H&M-Filialen Frauen, in Elternzeit befinden sich demnach vor allem junge Mütter. Diese Mitarbeiterinnen sind zwar durch die Elternzeit vor Kündigung geschützt. Sobald sie aber an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, können sie gekündigt werden.
Grund für den Fokus auf junge Mütter ist demnach die eingeschränkte Arbeitszeit der Betroffenen: Laut Business Insider will H&M insbesondere Mitarbeiterinnen entlassen, die nicht an den umsatzstarken Abendzeiten und an Samstagen arbeiten können oder wollen.
Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das Vorgehen des schwedischen Unternehmens. "H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann verhält sich wie ein Unternehmenspatriarch, der Entscheidungen über die Köpfe von Frauen hinweg trifft", sagte Cosimo-Damiano Quinto aus der ver.di-Bundesfachgruppe Einzelhandel. "Im Grundgesetz heißt es klipp und klar: Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Eigentum verpflichtet daher auch Unternehmen wie H&M, Frauen in Elternzeit und berufstätigen Müttern familienfreundliche Arbeitszeiten zu ermöglichen, anstatt ihre Doppelbelastung als Schwäche auszunutzen und zu versuchen, sie auf die Straße zu setzen."
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