Pink ist eine teure Farbe
Frauen zahlen mehr für Drogerieprodukte und beim Friseur. Mit Preisdiskriminierung hat das aber in den wenigsten Fällen zu tun.
In den Drogerien und Discountern hat der Kunde oft die Qual der Wahl. Es gibt mehrere Gesichtscremes, mehrere Waschmittel und sowieso eine riesige Produktvielfalt. Zwei Sets an Rasierklingen aber sind sehr interessant. Das eine ist blau, das andere pink. Beide Packungen enthalten sechs Rasierklingen, sind von der gleichen Marke und sollen die Haut des Kunden pflegen. Es handelt sich um zwei gleiche Produkte – aber mit zwei unterschiedlichen Preisen. Während die blauen Rasierklingen, die Männer ansprechen sollen, 3,89 Euro kosten, werden für die rosa Klingen 4,49 Euro fällig.
Es erscheint zunächst absurd, wenn zwei bis auf die Farbe identische Produkte im gleichen Laden für unterschiedliche Preise verkauft werden. Aber ist das auch immer diskriminierend? Das sogenannte „Gender Pricing“ oder auch „Pink Tax“ verärgert Konsumenten. Gender Pricing – oder auch Preisbildung nach Geschlecht – wird in einem Forschungsbericht definiert als „das Verhalten von Anbietern, gleiche oder sehr ähnliche Leistungen mit unterschiedlichen Preisforderungen für Frauen und Männern zu versehen“.
Für Verbraucher mag mit einem Blick in das Drogerieregal die Sache klar zu sein: Frauen zahlen mehr. Ähnlich prüfte auch die Verbraucherzentrale in Hamburg Anfang 2019 stichprobenartig einzelne Ladengeschäfte. Dort zeigte sich, dass Käufer der weiblichen Produktvariante draufzahlen mussten. Jedoch waren die Ergebnisse nicht repräsentativ.
Die Drogeriemärkte Rossmann und DM versichern, ihre Produktpreise nicht nach geschlechtsspezifischen Merkmalen auszurichten. Kerstin Erbe, die als Geschäftsführerin für das Ressort Produktmanagement verantwortlich ist, erklärt, dass die unterschiedlichen Preise bei den Einwegrasierern auf die verschiedenen Verpackungen und auf die unterschiedlichen Mengen zurückgeführt werden könnten. Durch eine höhere Zahl an Abverkäufe könnten Produkte zu einem niedrigeren Preis angeboten werden, heißt es auch von einem Rossmann-Sprecher. „Dahinter steckt keine diskriminierende Systematik, sondern eine laufend angepasste Preisfindung.“
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