Spahns Maskendeals: Bund zahlte 189 Mio. Euro für Nebenkosten
Von der Beschaffung von Schutzmasken profitierten nicht nur die Lieferanten – und einzelne Abgeordnete. Geld floss auch an Logistikfirmen, Kanzleien und den TÜV. Mit Abstand größter Auftragnehmer: der Logistiker Fiege aus der Heimat des Ministers
Bei der massenweisen Beschaffung von Schutzmasken und anderer Corona-relevanter Versorgungsgüter hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im vergangenen Jahr rund 189 Mio. Euro für Nebenkosten ausgegeben. Das ergibt sich aus der Antwort von Spahns Ministerium auf eine Anfrage von Linke-Fraktionsvize Fabio De Masi, die Capital vorliegt. Dabei entfiel der größte Teil dieser sogenannten Annexkosten auf den Transport und die Lagerung von Schutzausrüstung. Mit Abstand größter Empfänger ist das Logistikunternehmen Fiege aus dem Münsterland, der Heimat von Spahn, an das bislang mehr als 100 Mio. Euro flossen. Der Auftrag ohne Ausschreibung, über den Capital zuerst im September berichtete, könnte in der aktuellen Diskussion über die Umstände der Maskendeals des Bundes im Frühjahr 2020 noch zum Thema werden.
Aufgrund eines Mangels an Masken und anderer Schutzausrüstung hatte die Bundesregierung zu Beginn der Corona-Krise eine massive Beschaffungsoffensive gestartet. Für den Einkauf wurden einerseits die Kontakte deutscher Unternehmen nach China genutzt. In einem anderen offenen Bestellverfahren wurden Lieferanten 4,50 Euro netto pro FFP2-Maske garantiert. Wie inzwischen bekannt ist, waren auch Bundestagsabgeordnete als Vermittler für Masken aktiv – im Fall des CSU-Politikers Georg Nüßlein gegen eine satte Provision, die nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt.
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https://www.capital.de/wirtschaft-politi...uer-nebenkosten
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