Anklage in Maskenaffäre
Andrea Tandler soll 23,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben
Andrea Tandler sitzt nach umstrittenen Maskengeschäften in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hat nun Details zur Anklage bekannt gegeben.
Eine Woche nach der Anklage gegen Andrea Tandler hat die Staatsanwaltschaft München I Details zu den Steuervorwürfen gegen die Tochter des Ex-CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler genannt. Konkret wird ihr Steuerhinterziehung in drei Fällen in Höhe von 23,5 Millionen Euro vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in München mitteilte.
Dabei geht es um nicht gezahlte Einkommensteuer von 8,7 Millionen Euro, gemeinschaftlich hinterzogene Schenkungsteuer von 6,6 Millionen Euro und Gewerbesteuerhinterziehung von 8,2 Millionen Euro.
Ferner wird Tandler Subventionsbetrug vorgeworfen, da sie 26,5 Millionen Euro Provision aus Maskendeals verschwieg und für ihre Werbeagentur Corona-Soforthilfen von 9000 Euro beantragte, hieß es weiter.
Ausgangspunkt des Falls waren Provisionszahlungen, die Tandler, ihr Geschäftspartner und Lebensgefährte N. und ein dritter Beschuldigter zu Beginn der Coronapandemie erhalten haben sollen. Die Unternehmerin hatte Verträge über persönliche Schutzausrüstungen, insbesondere Masken, zwischen der EMIX Trading GmbH und verschiedenen Behörden des Bundes und der Länder vermittelt.
Tandler und ihr Partner gelten als Inbegriff der Krisengewinnler, die zu Beginn der Pandemie im großen Stil an der Notlage des Staates verdienen wollten, mit zum Teil unanständig hohen Preisen für Schutzmaterial. So hatte Tandler dem Land Bayern Masken von zweifelhafter Qualität für 8,90 Euro das Stück verkauft – der höchste Preis, den Bayern in der Pandemie für Masken zahlte.
Die größten Geschäfte tütete Tandler allerdings mit dem Bundesgesundheitsministerium unter CDU-Mann Jens Spahn ein. Sein Haus orderte bei Emix zunächst Masken für knapp eine Milliarde Euro. Mit dem Verkauf der Masken ans Bundesgesundheitsministerium und die Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen sollen Tandler und ihr Partner 48,3 Millionen Euro Provision kassiert haben. Dann soll aber bei der Versteuerung getrickst worden sein.
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https://www.spiegel.de/panorama/justiz/a...1f-207c0003fce2
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