Nadja Küchenmeister: Unter dem Wacholder
»Steh auf und iss!«, sagt der Engel zum Propheten Elia, als dieser sich in der Wüste unter einen Wacholder legt, um zu sterben. In den neuen Gedichten von Nadja Küchenmeister, die an den Kern einer tief verborgenen Traurigkeit rühren und zugleich von einer Sehnsucht nach dem Hellen getrieben sind, lebt diese Mahnung fort. Und so macht sich die Schriftstellerin erneut auf die Suche nach der verlorenen Zeit. Jede Nacht birgt einen Abgrund, jeder Morgen ist ein Versprechen.
Mit sicherem Gespür für das treffende und klare Bild gelingen Nadja Küchenmeister kurze Momentaufnahmen des Glücks ebenso wie weite erzählerische Bögen. Mit wunderbarer Detailgenauigkeit, mal innig und zart, dann wieder herb und lakonisch, geht sie den Spuren ihrer Herkunft nach, schreibt die Geschichte der Liebe fort und beleuchtet fremde Schicksale. Ihre einprägsame, melodische Sprache lockt abgesunkene Bilder und Töne hervor und verwebt sie zu einem furiosen Gesang über Leben und Tod.
die blumen des bösen
nur ein schneerest, der noch leuchtet.
die reihe laternen kann nicht erhellen
was unter den füßen an boden verschwimmt.
wir sind erschöpft und kaum zu sehen
und hängen einander am arm, stumm verzagt.
es führen wohl wege von hier in die irre.
wir hören davon. wir fragen nicht nach. so
schmilzt auch die wolke im nächtlichen himmel
und was wir uns sagen, da blüht schon der tag.
Rezensionen
»Unter dem Wacholder gehört unbedingt in die vordere Reihe der zahlreichen Gedichtbände der letzten Jahren, denen Haltbarkeit über den Eintagsruhm hinaus eingeschrieben ist.«
Jürgen Brôcan, Fixpoetry
»Nadja Küchenmeister gehört zu den überraschendsten Stimmen der neuen Lyrik.«
Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung
»Küchenmeisters Gedichtsprache hat eine individuelle Melodie.«
Gabi Schlag, SWR2 Buch der Woche
»Ganz bezaubernd. Jedes ihrer leisen, sanften Gedichte zeichnet ein Stimmungsbild, lässt Seelenzustände sinnlich werden.«
Wiebke Porombka, Zeit Online
»Ein großer Wurf.«
Hajo Steinert, Deutschlandfunk Büchermarkt
»Kaum habe ich angefangen zu lesen, war ich gefesselt. (…) Nadja Küchenmeister ist auf der Suche nach dem, was man nicht greifen, aber vielleicht begreifen kann.«
Samy Wiltschek, Kulturbuchhandlung Jastram
Weiterlesen:
https://www.schoeffling.de/buecher/nadja...-dem-wacholder4
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