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Joan Didion: Wie die Vögel unter dem Himmel

#1 von Sirius , 04.01.2024 15:31

Joan Didion: Wie die Vögel unter dem Himmel

Joan Didion gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen der Vereinigten Staaten. Antje Rávik Strubel, Trägerin des Deutschen Buchpreises, hat ihren Roman "Wie die Vögel unter dem Himmel" neu übersetzt.
von Peter Helling

Joan Didions Sätze treffen. Mal sind sie filmisch scharf, hyperreale Beschreibungen einer Situation. Mal klingen die Sätze wie Umschreibungen, wie unscharfe Skizzen. Dieses Wechselspiel aus Schärfe und Unschärfe kennzeichnet auch ihren Roman: "Wie die Vögel unter dem Himmel".
"Alles hier verändert sich, und nichts hat den Anschein, es würde sich ändern. Es gibt keine wahrnehmbare Drehung der Sterne in ihrem Lauf, … es gibt nur die amniotische Stille, in der die Transformation eine Konstante ist."

Boca Grande - der "große Mund" - heißt ein fiktiver mittelamerikanischer Kleinststaat, mit gleichnamiger Hauptstadt. Ein Phantasiegebilde samt korrupter Präsidentenfamilie, überdimensionaler Bauprojekte, die auf fast lächerliche Art scheitern, mit Grand Hotels, die eher wie sehr kleine Kopien großer Hotels wirken. Unter dunstigem Äquatoriallicht wird hier gelebt, vor einer Kulisse, die in dem Roman nie ihre Kulissenhaftigkeit verliert. Darin lebt Grace Strasser-Mendana, die Ich-Erzählerin, eingeheiratet in die Herrscherfamilie von Boca Grande, studierte Anthropologin. Sie bezeugt das Leben einer zweiten Frau, der eigentlichen Hauptfigur: Charlotte Douglas.

Beide sind "Norteamericanas", Nordamerikanerinnen, und Joan Didion meint das durchaus selbstkritisch. Grace ist todkrank - eine genaue, nie kalte Beobachterin Charlottes, die nach Boca Grande kommt, weil sie auf der Suche nach ihrer Tochter ist. Die hat sich einer linksextremen Terrorgruppe angeschlossen und ist untergetaucht.  
In der Zwischenzeit wartete Charlotte in dieser Miniaturhauptstadt, in der nichts wirklich zu sein brauchte, auf Marin. Während sie wartete, blieb Charlotte eine interessierte Beobachterin von allem, was sie sah.
Charlotte ist eine leicht verwirrte, reiche Kalifornierin, etwas blasiert, mit glasklaren Momenten, in denen sie Stärke zeigt. Ihr erster Mann war ein gewalttätiger Intellektueller aus New York, ihr zweiter ist ein wohlhabender Anwalt, mittlerweile ist das FBI auf Charlottes Fährte.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/Joan-Didi...,voegel414.html


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Sirius
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