Die Insel der Vergessenheit
Liegt irgendwo im weiten Meer
Ein selig, weltverloren Land,
Still ziehn die Wolken drüber her,
Und leise ebbt die Fluth am Strand.
Uralte Bäume grünen dort
Und wölben sich zum dichten Hain,
In den drang nie ein Menschenwort,
Nie eines Menschen Blick hinein.
Aus purpurrothen Kelchen steigt
Ein seltsam süßer, müder Hauch,
Versonnen sich der Himmel neigt
Und reglos träumen Busch und Strauch.
Am Ufer schaukelt sich ein Kahn,
Die Wellen plätschern sacht am Kiel –
Wen holt er ab auf weiter Bahn,
Wen trägt er her zum sel'gen Ziel?
Ach, daß der Kahn mich holen müßt'
Aus dieser bangen, bangen Zeit,
Daß ich den Weg zu finden wüßt'
Zur Insel der Vergessenheit.
Anna Ritter
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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liebe Lotte,
die Insel der Vergessenheit - das ist an sich schon eine wunderschöne Metapher, bei der in mir sofort viele innere Bilder auftauchen. Eine Insel, vergessen im tosenden Meer, losgelöst vom tiefen Grund, treibt unter dunklen Regenwolken über den Pazifik. Vielleicht entert sie irgendwann als Male Dive, vielleicht als Philpp - Ine. Wer weiß.
Und auf der Insel gibt es keine Erinnerung, nur das Jetzt, das in großen Lettern zwischen den Blättern der zukunft baumelt.
Herzlichen Dank für dieses Gedicht.
Liebe Grüße
Frollein a.
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