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Husch Josten: "Eine redliche Lüge"

#1 von Sirius , 18.11.2021 16:45

Husch Josten: "Eine redliche Lüge"

Revolution aus der Zukunft

Husch Josten erzählt in "Eine redliche Lüge", wie aus sozialen Brüchen nach Jahrzehnten Legenden, Romane und Filme werden.


Der Traum ist die Realität, heißt es zu Beginn des Buches. Nicht dieses Buches, des Romans von Husch Josten, "Eine redliche Lüge", sondern des Buchs, um das dieser Roman kreist. Eine Parole aus dem Mai 1968, dem Ereignis, das dem 20. Jahrhundert seine Dynamik vermittelte, mit seiner Vorstellung - seinen Träumen - von Widerstand, Rebellion und der Abrechnung mit dunkler, brutaler Vergangenheit. "Der deutsche Franzose" heißt das Buch im Buch. Es war das erste der französischen Erfolgsautorin Margaux Leclerc, und es war ganz anders als all ihre weiteren. Der deutsche Franzose war ihr Onkel Doron Mayer-Dos, eine Mischung aus Jean-Paul Sartre und dem betagten Robert Redford, wie es einmal heißt, ein überzeugter Rebell, eine charismatische Leitfigur für alle Achtundsechziger.

Margaux lebt mit ihrem Mann Philippe in der Domaine de Tourgéville, einem luxuriösen Sommerhaus bei Deauville in der Normandie. Ein intellektuelles, elegantes Paar, gehobener Lifestyle, mehrmals in der Woche laden sie Freunde und Bekannte zum Abendessen ein, dann gibt es exquisite Speisen und erlesene Weine und Diskussionen, nicht immer unbedingt tiefgründig, zu allen anstehenden Themen. Für vier Monate des Sommers 2019 wird die junge Elise - französische Mutter, deutscher Vater - von den beiden als Hausmädchen verpflichtet, sie ist vierundzwanzig, gerade mit dem Studium fertig und wird später im Jahr eine Stelle in einem Verlag in Paris antreten, jetzt aber versucht sie erst mal den Kopf frei zu kriegen durch praktische Arbeit: Putzen, einkaufen, kochen, einen Haushalt am Laufen halten. Die "Geselligkeit" des Paars, typisch französisch, fasziniert Elise, doch haben auch diese beiden ein Geheimnis, eine zerstörerische Diskrepanz. "Wie laut das Schweigen zwischen Philippe und Margaux aufgrund dieser Unterschiedlichkeit sein muss."

Elise ist die Erzählerin der Geschichte, eine diskrete Neugier prädestiniert sie dazu, ihre Fähigkeit zuzuhören, den abendlichen Diskussionen zu lauschen, manchmal aus der Küche, während sie den nächsten Gang vorbereitet. Sie wird einschneidende Erfahrungen machen in diesem Sommer - auf den schnell der Stillstand folgen wird, der Lockdown, den die Pandemie im folgenden Jahr über Frankreich und Europa verhängt.

Weiterlesen:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/husch...louch-1.5465434


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Sirius
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