"Es gibt keinen redlichen rechten Schriftsteller"
In Klagenfurt beginnen die 42. Tage der deutschsprachigen Literatur. In der Auftaktrede findet Feridun Zaimoglu klare Worte gegen den Rechtsruck in Europa.
In diesen Monaten, in denen die Krise des Buchmarkts, der Schwund von Leserzahlen und das Ende der Buchkultur so explizit diskutiert werden wie selten zuvor, kommt man kaum umhin, sich an ein Diktum Hans-Magnus Enzensbergers zu erinnern: jenes vom "Tod der Literatur". Zumal diese Formel aus dem legendären Kursbuch 15 gerade ihr fünfzigjähriges Jubiläum feiert.
Vielleicht ist es auch durchaus sinnvoll, Enzensbergers These noch einmal zu bemühen. Man kann und sollte sie unbedingt nicht als einen finalen Untergangsbefund, sondern als die Markierung und Bekräftigung einer kraftvollen Erneuerungsbewegung lesen, weg vom literarischen Establishment und den Formen der Nachkriegsliteratur, hin zur Offenheit der literarischen Formen und des literarischen Experiments. Und auch hin zu einer noch einmal anderen Form des gesellschaftspolitischen Engagements der Literatur, als es bis dato durch die Gruppe 47 vertreten wurde. Nicht zuletzt war Enzensbergers Ausspruch natürlich einer jener bewussten und probeweisen Provokationen, mit denen er in den vergangenen Jahrzehnten immer einmal wieder Impulse nicht nur in die literarische Welt geschickt hat, sondern auch Lebenszeichen der Literatur in die Welt.
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https://www.zeit.de/kultur/literatur/201...eridun-zaimoglu
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"Es gibt keinen redlichen rechten Schriftsteller"
Diesen Satz sollten sich die Veranstalter der Buchmessen mehr als durch den Kopf gehen lassen.
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