Matthias Döpfner
"Bild"-Kampagne gegen Adidas: Vorwürfe gegen Springer-Chef
Im Corona-Frühjahr 2020 wollte Adidas keine Miete mehr zahlen. Darüber berichtete auch die "Bild". Das Brisante: Der Vermieter ist Verlagschef Matthias Döpfner.
"Darf ein Weltkonzern einfach keine Miete mehr bezahlen?", "Wie Adidas das Land gegen sich aufbrachte – Chronik einer Blamage", "Gefährliche Kettenreaktion": Mit Überschriften wie diesen machte "Bild" im Frühjahr 2020 Stimmung gegen Adidas. Mehr als 20 solcher Artikel feuerte das Blatt auf den Sportartikelhersteller ab.
Der wollte damals, wie andere Konzerne auch, keine Miete mehr zahlen für Filialen, die von der Corona-Krise betroffen waren. Ein Detail ist dabei allerdings besonders interessant: Einer der Adidas-Vermieter ist Matthias Döpfner, Chef des Springer-Verlags und damit auch von "Bild".
Wie die britische "Financial Times" jetzt unter Berufung auf Vertraute berichtet, soll Döpfner außer sich gewesen sein über die Ankündigung von Adidas – und das aus ganz handfesten Gründen. Wie die Zeitung herausgefunden hat, ist Döpfner Mitbesitzer eines Geschäftshauses in der Münzstraße in Berlin-Mitte, in dem auch Adidas eine Filiale betreibt.
Nach dem angekündigten Mietstopp am 26. März 2020 soll Döpfner sich direkt an den damaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt gewandt haben, um eine Kampagne gegen Adidas zu starten. Die Stoßrichtung: Der Mietstopp richte sich gegen die elementaren Regeln der Marktwirtschaft.
Dabei verhielt sich Adidas regelkonform, wegen der Corona-Krise und des Lockdowns hatte der Gesetzgeber das Mietrecht entsprechend angepasst. Auch andere Unternehmen kündigten an, ihre Mietzahlungen aussetzen, zogen aber nicht den Zorn des Springer-Verlags auf sich. Dessen Kampagne verfehlte seine Wirkung nicht.
Weiterlesen:
https://www.t-online.de/nachrichten/pano...e-dahinter.html
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