Die Mietaussetzungen von Adidas sind schamlos
Der Corona-Kündigungsschutz für Mieter ist eigentlich für den Notfall gedacht. Jetzt wird er von solventen Konzernen ausgenutzt. Dabei wäre jetzt die Zeit, über die eigene Bilanz hinauszublicken. Das gilt allerdings auch für manche Kleinvermieter.
In der Krise ist solidarisches und faires Handeln ein Überlebensfaktor, medizinisch wie wirtschaftlich. Wir alle müssen Einschränkungen und Einbußen hinnehmen. Es scheint jedoch einige zu geben, die glauben, dass das Gebot des Miteinanders für sie nicht gilt.
Ausgerechnet der Sportartikelhersteller Adidas und große Handelsketten wie Deichmann und H&M machen sich jetzt ein Gesetz aus dem Corona-Rettungspaket der Bundesregierung zunutze und stellen am 1. April die Mietzahlungen für ihre geschlossenen Geschäfte ein.
Das Gesetz sieht vor, dass pandemiebedingte Mietaussetzungen bis Ende Juni kein Kündigungsgrund sein dürfen. Es ist gedacht für kleine Laden- und Wohnungsmieter, die in solche Schwierigkeiten geraten, dass der Verlust der Wohn- und Geschäftsräume droht.
Weiterlesen:
https://www.welt.de/wirtschaft/article20...otgesetzes.html
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Ja, das ist schamlos, peinlich und moralisch verwerflich. Nur passt so eine Aussage nicht in eine Zeitung, die sonst immer nur der wirtschaftlichen Freiheit und dem ungehemmten Profitstreben das Wort redet. Adidas ist z. B. eine Aktiengesellschaft, deren Eigentümer unnötige Kosten (z. B. Mieten für nicht nutzbare Ladenflächen) anscheinend nicht akzeptieren. Wenn die Überprofite von Großunternehmen oder (z. B. im Fall von H&M) die unterirdischen Arbeitsbedingungen (niedrigste Löhne, Arbeit auf Abruf, harte Kontrollen der Arbeitnehmer…) für die WELT in “normalen” Zeiten OK sind (obwohl asozial und unsolidarisch) , warum nicht auch in Krisenzeiten?
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