Gleich und gleich
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
war frisch gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein –
Die müssen wohl beide
Füreinander sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Der Regen klimpert mit einem Finger
die grüne Ostermelodie
Das Jahr wird älter und täglich jünger
O Widerspruch voll Harmonie!
Der Mond in seiner goldenen Jacke
versteckt sich hinter dem Wolken-Store.
Der Ärmste hat links eine dicke Backe
und kommt sich ein bißchen lächerlich vor.
Auch diesmal ist es dem März geglückt:
Er hat ihn in den April geschickt.
Und schon hoppeln die Hasen,
mit Pinseln und Tuben
und schnuppernden Nasen,
aus Höhlen und Gruben
durch Gärten und Straßen
und über den Rasen
in Ställe und Stuben.
Dort legten sie Eier, als ob's gar nichts wäre,
aus Nougat, Krokant und Marzipan.
Der Tapferste legt eine Bonbonniere.
Er blickt dabei entschlossen ins Leere.
Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan.
Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.
Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.
Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:
Hinterm Ofen, unterm Sofa,
in der Wanduhr, auf dem Gang
hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,
in der Standuhr, auf dem Schrank.
Da kräht der Hahn den Morgen an!
Schwupp, sind die Hasen verschwunden.
Ein Giebelfenster erglänzt im Gemäuer.
Am Gartentor lehnt und gähnt ein Mann
Über die Hänge läuft grünes Feuer
die Büsche entlang und die Pappeln hinan.
Der Frühling, denkt er, kommt also auch heuer.
Er spürt nicht Wunder nicht Abenteuer,
weil er sich nicht mehr wundern kann.
Liegt dort nicht ein kleiner Pinsel im Grase?
Auch das kommt dem Manne nicht seltsam vor.
Er merkt gar nicht, daß ihn der Osterhase
auf dem Heimweg verlor.
Erich Kästner
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Frühling
Nun ist es endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch",
Die Bäume nicken sich's zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum
Nun treiben sie Schuss auf Schuss.
Im Garten der alte Apfelbaum,
er sträubt sich, aber er muss.
Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: "Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai."
O schüttle ab den schweren Traum
und die lange Winterruh;
Es wagt der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.
Theodor Fontane
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Wenn der Frühling kommt
Wenn der Frühling kommt
Und von den Bergen schaut
Wenn der Schnee im Tal
Und auf den Hügeln taut
Wenn die Bächlein quellen
Und die Knospen schwellen
Wird die Sehnsucht mir im Herzen laut
Wenn der Kirschenbaum
Die duftgen Blüten schneit
Wenn die Störche kommen
Und der Kuckuck schreit
Wenn die Tauben girren
Und die Bienen schwirren
Dann beginnt der Liebe gold´ne Zeit
Wenn die Wiesen schmückt
Bunte Blumenzier
Und die Lerche ruft
Aus Busch und Waldrevier
Wenn die Finken schlagen
Und zu Neste tragen
Such auch ich ein trautes Liebchen mir.
Wenn ich sinnend dann
Durch Wald und Felder geh
Und, ich weiß nicht wie
Vor ihrer Türe steh
Ihr ins Auge blicke
An mein Herz sie drücke
Dann wird mir so wohl und wunderweh
Möchte freudejauchzend
Auf zum Himmel schrei´n
Möchte weinen auch,
Im stillen Kämmerlein
Möchte kämpfen, siegen
Mit den Wolken fliegen
Möchte stets in ihrem Herzen sein
Text: anonym – Volkslied
Musik: anonym – Melodie aus der Steiermark ? Österreich –
Reset the World!
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Frühling
Wir wollen wie der Mondenschein
Die stille Frühlingsnacht durchwachen,
Wir wollen wie zwei Kinder sein,
Du hüllst mich in dein Leben ein
und lehrst mich, so wie du, zu lachen.
Ich sehnte mich nach Mutterlieb
Und Vaterwort und Frühlingsspielen,
Den Fluch, der mich durchs Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,
Wie einen treuen Freund zu lieben.
Nun blühn die Bäume seidenfein
Und Liebe duftet von den Zweigen.
Du musst mit Mutter und Vater sein
Und Frühlingsspiel und Schätzelein
– Und ganz mein Eigen...
Else Lasker-Schüler
Reset the World!
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Maifreuden
Auf meinem linken Brillenbügel,
saß eine Grille und spielte am Flügel.
Zuerst Mozart, dann Chopin und Bach,
oh was für ein herrlicher Krach.
Auf meinem rechten Schulterblatt,
saßen zwei Schnecken und redeten platt.
Ich war ein wenig angeschneckt,
von ihrem herrlichen Dialekt.
Ja und mittig in der Bauchregion,
da spielten drei Maikäfer Saxophon.
Ich lehnte mich entspannt zurück,
genoss den herrlichen Zauber „Musik“.
In meinem Hohlkreuz, welch ein Spaß,
tanzten vier Frösche, quakten den Bass.
Sie hüpften dabei froh und munter
und glitten herrlich an mir runter.
Leo
Schreiben macht schön.
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Ich sehe, hier geht's tierisch zu. Da mache ich doch gleich weiter...
Bei Grünspechts
Frau Grünspecht spricht zu ihrem Mann -
Nun trommel schon du weißt ich kann
nicht in Fichtennadelhöhlen
leben ohne rumzunölen
Herr Grünspecht köchelt vor sich hin
mit Klopfen hat er nichts im Sinn
stolpert stumm durch Feld und Wald
an einer Eiche macht er halt
Er fliegt hinauf ob es sich lohnt
findet ein Loch noch unbewohnt -
Die Höhle werde ich behalten
im Gegensatz zu meiner Alten.
scrabblix
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Ich kann Herrn Grünspecht gut verstehen,
was muss sie ihm auf die Nerven gehen?
Nun kann sie selber trommeln, die olle Döhle
und suchen nach 'ner eignen Höhle!
Schreiben macht schön.
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Ich bin sicher, an diesem Wochenende wird er von den Keksen naschen!
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Krösche
Ein Kröterich der dachte schlau:
"Ich nehm' 'ne Fröschin mir zur Frau."
Etwas sperrig war die Gute.
Komisch war ihr wohl zumute.
Doch kokett sprach Kröterich:
"Fröschchen, komm und küsse mich!"
Er nahm sie sorgsam in den Arm.
Er hielt sie fest – ihr wurde warm.
Kaum waren ein paar Wochen um,
hüpften die kleinen Krösche herum.
scrabblix
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Süßen Dank, Leo!
Was mir gefällt
Du fragst: »Ob mir in dieser Welt
Überhaupt noch was gefällt?«
Du fragst es und lächelst spöttisch dabei.
»Lieber Freund, mir gefällt noch allerlei:
Jedes Frühjahr das erste Tiergartengrün,
Oder wenn in Werder die Kirschen blühn,
Zu Pfingsten Kalmus und Birkenreiser,
Der alte Moltke, der alte Kaiser,
Und dann zu Pferd, eine Stunde später,
Mit dem gelben Streifen der ›Halberststädter‹;
Kuckusrufen, im Wald ein Reh,
Ein Spaziergang durch die Läster-Allee,
Paraden, der Schapersche Goethekopf
Und ein Backfisch mit einem Mozartzopf.«
Theodor Fontane
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Liebe Lotte,
Das ist eine geniale idee...
Ein Känguru, das hüpfte frech
der einzigen Koala wech.
Erst später merkte er kokett,
Koalas sind ja richtig nett.
Und insbesond're diese Schönheit
hat's in sich , dachte er und fing seit
diesem kurzen Schicksalstreff,
- er kannte Bärlis aus dem EffEff -
die weiche Dame an, zu lieben.
Wie gut, dass sie zusammenblieben,
so gibt's seit dieser Wonnezeit
Kängalas - sogar weltenweit.
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