Überraschende Zahlen
Diese Firmen machen trotz Krisen Rekordgewinne
Inflation, Pandemie, Krieg: Gleich mehrere Krisen haben die vergangenen Jahre geprägt. Doch viele Unternehmen machen weiter kräftig Kasse. Woran liegt das?
Autobauer, Techkonzerne, Pharmafirmen – sie alle müssen in diesen Tagen Einblick in ihre Bücher gewähren. Die Berichtssaison ist in vollem Gange, täglich melden Konzerne, wie ihr Geschäft 2022 gelaufen ist.
Als Otto Normalverbraucher würde man dabei erwarten: Die Krisen der vergangenen Jahre, zuletzt der russische Überfall auf die Ukraine, müssten überall ihre Spuren hinterlassen haben. Tatsächlich ist das auch bei vielen der Fall – aber längst nicht bei allen.
Einige Branchen wie Versicherer, Energiekonzerne und Großbanken brüsten sich mit besten Zahlen, teils sogar Rekordgewinnen. t-online erklärt, wie es zu den hohen Gewinnen in diesen Branchen gekommen ist, was das für die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Monate bedeutet und wie die Politik reagiert.
Die Deutsche Bank stellte am Donnerstag ihre Zahlen für 2022 vor. Auf den ersten Blick war dabei von Krise wenig zu spüren, denn vor Steuern verzeichnet das Institut 5,6 Milliarden Euro Gewinn. Das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahr und es ist der höchste Gewinn seit 15 Jahren.
Auch andere Banken sind teils überraschend gut durch die Krise gekommen. So etwa die Schweizer UBS, die dank eines besonders starken Schlussquartals letztlich ihre Gewinne um zwei Prozent zum Vorjahr steigern konnte und die Erwartungen der Analysten übertraf.
Dafür ist vor allem die Zinswende verantwortlich. Die US-amerikanische Fed hatte als erste Notenbank im vergangenen Jahr die Nullzinspolitik beendet, die EZB zog kurz darauf nach. Das heißt: Sparen, auch für die Banken selbst, lohnt sich wieder mehr.
Gleichzeitig hätten viele kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges umfangreiche Rückstellungen gebildet, um sich so auf die befürchtete Rezession vorzubereiten, heißt es von Analysten. Da sich nun abzeichne, dass der Wirtschaftseinbruch ausbleibe, würden diese Rückstellungen aufgelöst. Das wirkt sich positiv aufs Bilanzergebnis aus.
Weiterlesen:
https://www.t-online.de/finanzen/unterne...der-krise-.html
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Banken und Versicherungen machen also nicht nur gute Geschäfte, sondern trotz oder gar wegen der Krise gute Geschäfte. (Die Abstriche mit den stillen Lasten und den Abschreibungen auf das Portfolio muss man ernst nehmen – trotzdem sind das hervorragende Ergebnisse.) Die Tarifbeschäftigten im Banken- sueddeutsche.de/wirtschaft/gehaelter-tarifeinigung-fuer-private-banken-1.5561687, tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/einigung-im-tarifkonflikt-der-oeffentlichen-banken-101.html und Versicherungsgewerbe erhalten für zwei Jahre bis März bzw. Mai 2024 lediglich in etwa 5,5 Prozent (wenn man die Einmalzahlungen einbezieht) Lohnerhöhung, d. h. bei ungefähr 15 Prozent Inflationsrate in der Zeit (8 Prozent im Jahr 2022, 7 Prozent im Jahr 2023) ein satter Reallohnverlust von 10 Prozent. Während die Unternehmensgewinne ordentlich steigen. Müsste Ver.di da nicht noch einmal in sich gehen, ob dieser Abschluss in Ordnung war, vor allem über diesen extrem langen Zeitraum von zwei bzw. fast drei Jahren?
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