Eva Strittmatter
Schlaf
Winter wie ehemals wie ehemals Winter.
Stille so tief wie die Einsamkeit tief.
Erinnrung ist nichts mehr. Ich bin ohne Bilder.
Schlaf tiefer Schlaf, den ich traumlos verschlief.
Vorm Fenster verdämmernde Schneeluft im Zwielicht.
Starr starrt der Bäume Ast und Geäst.
Nichts regt sich. Nichts rührt mich. Wie wenn mich das
Leben für immer im Weißnicht der Starre belässt.
Vielleicht aber wird mir die Gnade zu lieben
Und Grünes zu fühlen noch einmal zurück.
Ich will nicht erinnern. Was war, ist gewesen.
Ich flehe und flehe um zukünftiges Glück.
Reset the World!
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Ich habe einen sehr sehr sehr sehr sehr innigen Freund, mit dem ich einen Brauch pflege: Seit mehr als 1 Jahr haben wir eine Kladde, in die schreibe ich ein (fremdes) Gedicht, das mir sehr gefällt. Immer, wenn wir uns sehen, wird das Büchlein übergeben und der Andere schreibt ein Lieblingsgedicht hinein und so weiter und so fort... bis das Buch voll ist. Was wir dann damit machen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall wird es eine neue, leere Kladde geben. Glaubt mir, DAS verbindet überaus.
Dieses Gedicht werde ich auf jeden Fall hineinschreiben. Klasse!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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